afrika

Zum Artikel "Das Milliardengeschäft mit der Hilfe für Hungernde" (TV vom 9. September):

Meinung

Viel Geld fließt in die falschen Kanäle
Ich möchte dem TV für diesen hervorragenden Beitrag von Dr. Johannes Michael Nebe danken. Ein von der Natur so gesegneter Kontinent verlässt sich auf die zahllosen Hilfsorganisationen mit ihren selbsternannten Menschheitsrettern. In Deutschland wird die Vorstellung gepflegt, dass Afrika hilfsbedürftig ist. Dies kann auch Unfug sein und falsche Erwartungen wecken. Es genügt nicht das Bestreben nach einer im besten Sinne sinnvollen Aufgabe. Aus diesem Bestreben ergibt sich nicht die Gebrauchsanleitung zur richtigen Hilfe. Es gibt keine zwangsläufige Verbindung zwischen der guten Tat und einer sinnvollen Hilfe. Meist kommen die Helfer mit ihrer eigenen Agenda ins Land. Tatsächlich stimmen die Wünsche der Armen längst nicht immer mit dem überein, was freundliche Helfer für richtig halten. Aber Erfolgserlebnisse müssen sich die Afrikaner selbst erarbeiten. Jeder wohlwollende Versuch, von außen zu helfen, ist zudem zum Scheitern verurteilt, solange es auf der anderen Seite weder Transparenz noch politischen Willen gibt, dafür zu sorgen, Geld in die richtigen Kanäle (!) und an die richtigen Stellen zu leiten. Es wird den Menschen auch nicht deutlich besser gehen, solange jedes Wirtschaftswachstum von der rasant steigenden Bevölkerungszunahme aufgefressen wird. Volker Seitz, Bonn, Botschafter a.D.

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