Ihre Meinung Alles andere als Erholung

Festival

Zum Bericht über das Pferdefestival in Bernkastel-Kues (TV vom 13. August) erhielten wir diese Nachricht:

Was suchen Touristen an der lieblichen Mosel? Sehr oft guten Riesling, aber auch Ruhe, Erholung, Entspannung. Die hatte ich mir auch erhofft, als ich am Freitagabend nach einer stressigen Woche aus Süddeutschland mit dem – leider mal wieder total verspäteten – Zug angereist kam. Wegen der Bahn war es also nach 23 Uhr abends, als ich Bernkastel-Kues erreichte, das ich mir als Wochenend-Oase vorgestellt hatte.

Wie jäh wurde jedoch diese Erwartung zerschlagen! Als ich aus dem Wagen stieg, um in mein Wochenend-Domizil einzutreten, dröhnte mir unglaublich laute Musik entgegen, die mich richtig erschreckte. Meine Gastgeber versicherten mir, dass diese Musik nicht aus ihren eigenen Lautsprechern käme, sondern von einer Wiese gegenüber an der Mosel, wo das sogenannte Pferdefestival tobte. Da ich aus einem anderen Bundesland komme, fragte ich verwundert, ob man denn hier nicht um 22 Uhr die Musik auf Zimmerlautstärke drehen müsse? Doch, erwiderte man mir, eigentlich schon, aber für dieses Festival habe es vermutlich eine Sondergenehmigung gegeben. Nun denn, wir betraten das Haus, und ich hoffte, dass es hier ruhiger werden würde, aber trotz geschlossener Fenster war die Musik immer noch sehr laut zu vernehmen. So fing die Erholung für meine Kinder und mich erst weit nach Mitternacht an, als die Lautstärke allmählich zurückgefahren wurde.

Verstehen Sie mich bitte nicht falsch – ich liebe Musik und gehe auch gerne auf Festivals, aber die sind dann meistens irgendwo, wo nicht Hunderte oder Tausende von Anwohnern und Gästen gestört werden. In Herrn Linz‘ Kommentar lese ich, dass es in den USA in Nevada ein ähnliches Festival gibt, das alljährlich „mitten in der Wüste, weitab von der Zivilisation“ stattfindet. Das finde ich hervorragend! Da kann man dann mit ruhigem Gewissen feiern und verrückt sein und dabei wissen, dass man niemanden um den wohlverdienten Schlaf bringt! Weiterhin schreibt Herr Linz: „Und so ein wenig Verrücktheit tut den Menschen gut.“ Also da kann ich nur sagen: nicht immer allen. Meine kleinen Kinder und ich wurden nur verrückt vor Schlaflosigkeit, sowohl am Freitagabend als leider dann auch am Samstagabend. Das tat uns gar nicht gut und kann doch wohl nicht im Sinne des Erfinders sein, oder?

 Nebenbei bemerkt könnte man sich auch fragen, ob man der Umwelt wirklich zwei Feuerwerke mit Unmengen an Feinstaub in so kurzem Abstand (Pferdefestival/Weinfest) zumuten möchte?

 Nun hat der Alltag in Süddeutschland mich wieder, und ich bräuchte ein Wochenende nach dem Wochenende!

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