Also diese Milchbauern aber auch ...

Landwirtschaft

Zum Artikel "Die Welt lechzt nach Butter" (TV vom 6. Sept.) und weiteren Beiträgen zum Thema:
Beim Lesen musste ich erst einmal tief Luft holen. Heißt es doch im Untertitel: "Preise klettern weiter, weil die Nachfrage seit Jahren steigt. Doch die Milchbauern klagen immer noch." Also diese Milchbauern aber auch! Immer nur jammern sie rum! Kriegen den Hals wohl nie voll!?
Dann im Artikel, nur in einem einzigen, fast schon Nebensatz die Erklärung des Bundesverbands der Milchviehhalter-Sprecherin Jutta Weiß: "Bei den Milchbauern kommen die Preissteigerungen nicht an." Weshalb diese Kernaussage nur so nebenbei erwähnt? Dieser Satz hätte in die Schlagzeile gehört, zumindest aber in den Untertitel! Denn genau hier liegt doch der Hund begraben: Wir Milchbauern rackern nahezu rund um die Uhr, ständig steht einem ein - oft selbsternannter - Anderswisser auf den Füßen, der uns immer noch nicht genug geknebelt sieht, und dann müssen wir uns noch schief ansehen lassen, weil die Butter teurer geworden ist?
Jeder andere Arbeiter oder auch Unternehmer oder Geschäftsmann will doch auch gerechten Lohn für seinen Einsatz. Wieso dürfen wir Bauern dann nicht auch für unseren Einsatz an Arbeit, Kapital, Zeit, Aus-, Fort- und Weiterbildung, Kontrollen hier und Überprüfungen einen gerechten Lohn verlangen? Wir sind doch auch die, die das erwirtschaftete Kleingeld sofort wieder in unsere Betriebe zurückführen! Mir wird allzu leicht übersehen, dass auch Bauern ein Teil des Jobmotors aller Verbraucher sind! Man denke mal darüber nach!
Gudrun Koltes, Milchbäuerin
Bonerath

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort