Am Menschen vorbei

Es muss uns Bürgern doch wie Sahne runtergehen: Die Bundesregierung legt eine Sonderschicht ein. Jetzt kommt es: Nicht, um endlich einmal die steigenden Arbeitslosenzahlen in den Griff zu bekommen, um Arbeitsplätze auf Dauer zu schaffen oder um die Gesundheitsreform auf ein für Normalverdiener erforderliches Maß zu bringen.

Nein, es geht um eine Sonderschicht für die Rentenanhebung auf 67 Jahre. Millionen Jugendliche und Menschen im mittleren Alter suchen Lehrstellen und Arbeitsplätze, um ihre späteren Rentenanwartschaften erfüllen zu können. Wie sollen sie denn auf die von der Bundesregierung geforderten Beitragsjahre von 35 bis 45 Jahre kommen? Geht es unseren Abgeordneten hier vielleicht um die bis zu 19 Prozent Abschläge, die man dadurch einspart, wenn die Rentenanwartschaft nicht erfüllt ist? Die Zielsetzung der gewählten Bürgervertreter ist wohl, die Alten von der Arbeit sofort ins Grab zu bringen - und die Jungen sind die Hartz-IV-Empfänger von morgen. Ist das die bürgernahe Politik, die vertreten wird von Bundestagsabgeordneten, die selbst sehr gut versorgt sind und die sich gerichtlich dagegen wehren, ihre bezahlten Nebentätigkeiten öffentlich zu machen? So kann man ja gut über anderer Leute Geldbeutel bestimmen. Sparen ist immer gut, vor allem, wenn es die anderen tun müssen. Danke, Bundesregierung, das ist Politik am Menschen vorbei. Margret Pfeiffer-Erdel, Trier

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