Leserbrief Der falsche Weg, junge Menschen zu erreichen

Corona

Zu „Die Impfungen wirken – trotzdem beginnt die  vierte Corona-Welle“, (TV, 21. August):

In dem Beitrag wird der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerhard Gaß, zitiert: „Viele junge Leute haben keinen regelmäßigen Hausarzt und vielleicht wenig Lust, sich einen Termin im Impfzentrum zu holen.“ Dahinter stecke oft keine Impfverweigerung, sondern Bequemlichkeit oder fehlendes Bewusstsein darum, auch in jungen Jahren erkranken zu können.

Diese Sichtweise erscheint mir zu einseitig und der Sache wenig dienlich. Ich kenne keinen einzigen jungen Menschen, der zu bequem wäre sich impfen zu lassen. Aber ich kenne einige junge Menschen, die sich nicht impfen lassen möchten.

Es sind Menschen, die sich im Internet über Corona informieren, Menschen die sich kritisch mit den unterschiedlichen Aussagen von Virologen, Ärzten und den verschiedenen Vorgehensweisen in Ländern und in unseren Bundesländern auseinandersetzen, die nicht verstehen, warum Fußballstadien gefüllt werden dürfen und andernorts Kinder mit Masken auf Abstand zur Schule gehen ( müssen).

Erinnern wir uns doch bitte mal an unsere eigene Jugend und die Zeit als junge Erwachsene. Was wäre denn passiert, wenn uns gesagt worden wäre, ihr seid zu bequem, ihr habt kein Bewusstsein für die Realität, kurz ihr habt keine Ahnung?

Wenn wir junge Menschen erreichen wollen, dann ganz bestimmt nicht so. Das ist einfach nur kontraproduktiv!

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