Leserbrief Angestellte im Handel sollten uns mehr wert sein

Bluttat an Tankstelle

Zum Artikel „Landtag entsetzt über den Tankstellen-Mord“ (TV vom 30. September):

Zuallererst ein paar einfache Fragen: Wer hat die Menschen mit Lebensmitteln versorgt in der Corona-Krise? Und wer konnte kein Home-Office realisieren, sondern musste jeden Tag aufs Neue raus, um sich dem Wahnsinn zwischen Hamsterkäufen und Klopapier-Terror stellen? Wer durfte sich mit Vorschriften, die sich täglich verschärften, und Kunden, die so gar keine Lust hatten, sich nur ein bisschen anzupassen, rumärgern? Die Sorgen und Ängste der Angestellten im Einzelhandel wurden mit einem Handwink abgetan. Oft genug wurde der Einzelhandel als Auffangbecken für Ungelernte und Erwerbslose abgestempelt. All das ist kaum zu ertragen. Und dann kommt’s: „Der Kunde ist König und immer schön freundlich sein“, so lautete das Credo.

Der Kunde ist König, solange er sich so verhält. Tut er das nicht, ist sofort Schluss mit freundlich und der Kunde sollte achtkantig aus dem Laden fliegen. Kassierer und Verkäufer sollten ohne Zustimmung der Filialleiter Hausverbote aussprechen und diese auch polizeilich durchsetzen dürfen. Das sollten uns die Angestellten im Handel wert sein – nach allem, was diese für die Gesellschaft geleistet haben.

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