Angst vor Machtverlust

Politik

Zur Berichterstattung über die Sondierungsgespräche zur Bildung einer Regierungskoalition:
Die Bundestagswahl war für alle etablierten Parteien ein Schlag ins Gesicht, und anschließend haben sie uns wissen lassen: "Wir haben verstanden." Doch haben sie verstanden?
Die Mehrheit der Wähler wollte keine Jamaika-Koalition, wie jetzt behauptet wird, sondern eine Veränderung der Regierung. Weg vom ewig Gleichen, hin zu mehr Gerechtigkeit.
Statt sich nun wirklich den eigentlichen Problemen zu stellen (Altersarmut, Kinderarmut, Pflegedilemma, Bildung, Rentenniveau, Steuerreform und Minimallohn, um nur einige zu nennen), wird nur das Kernthema der CSU (die Obergrenze) beackert.
Und nach wie vor wird von allen Parteien die schwarze Null zum Ziel erkoren. Wann immer Geld benötigt wird, um Missstände (siehe oben) anzugehen, ist keines vorhanden. Einen aufgeblähten Bundestag (warum?) und dessen Finanzierung (Diäten und Pensionen) leisten wir uns aber locker.
Es wird akzeptiert, dass auf Kosten der Allgemeinheit die Firmen mit dem Billiglohn gute Gewinne einfahren, die Arbeitnehmer sich dann aber beim Staat einen Zuschlag erbitten müssen, um über die Runden zu kommen.
Zudem man dann im Rentenalter ebenfalls auf Unterstützung des Staates angewiesen ist, da die Rente nicht zum Leben reicht und es keine Möglichkeit gab, Rücklagen zu bilden.
Statt alles dafür zu tun, damit die Schere zwischen Arm und Reich nicht weiter auseinandergeht, belässt man alles beim Alten und schont die Reichen.
"Ich wüsste nicht, was wir anders hätten machen sollen", sagte die CDU-Vorsitzende Angela Merkel nach der Wahl.
Schlimmer könnte kein Satz für das schlechte Abschneiden der Parteien stehen. Die Angst vor Machtverlust verhindert die notwendige Veränderung.
Wir werden nur alle vier Jahre benötigt, um dieses System zu legitimieren.
Winfried Just
Trier

Rente nur noch für hart arbeitende Bauarbeiter? Mir wird schlecht, wenn ich das lese. Es gibt nicht nur hart arbeitende Bauarbeiter. Wenn jemand 45 Jahre gearbeitet und in die Rentenversicherung eingezahlt hat, sollte er abschlagsfrei in die Rente gehen können.
Josef Haubrich
Bergweiler

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