Tiere Anspringen, sabbern, Zähne fletschen – nehmt Hunde bitte an die Leine!

Zum Artikel „Weniger gefährliche Tiere, mehr Bisse“ (TV vom 17. September) schreibt Marlies Pflugradt:

Gut finde ich, dass der Volksfreund dem Thema so viel Platz einräumt. Weniger gut finde ich, dass damit der Anschein erweckt wird, dass nur die gefährlichen Hunde Menschen oder anderen Tieren etwas antun können. Interessant wäre deshalb auch eine Recherche, wie hoch die Verletzungsquote bei Mensch und Tier ist, die in den letzten Jahren von den als nicht gefährlich eingestuften Hunden verursacht wurde. Wie viele Kinder wurden gebissen? Wie oft sind Radfahrer durch freilaufende Hunde gestürzt? Welche Verletzungen gab es bei gehbehinderten Menschen oder Joggern? Wie hoch ist die Anzahl derer, die unnötig in Angst und Schrecken versetzt wurden?

Es ist sehr gut zu verstehen, dass bei vielen Besitzern der Hund zum besten Freund avanciert ist. Nicht nur als Spielkamerad, sondern auch in der tiergestützten Therapie oder als Rettungsschwimmer leisten Hunde wertvolle Dienste. Das Verständnis kommt mir jedoch völlig abhanden, wenn ich Menschen begegne, die nicht verhindern, dass ihre Lieblinge Spaziergänger, Walker, Kinder anspringen und besabbern. Schlimmer wird es, wenn Hunde zähnefletschend und mit lautstarkem Gebell auf einen zurasen. Dabei ist oft die Bemerkung zu hören, dass der Hund nichts tut, so süß und ganz lieb ist. Viele haben in solchen Fällen nicht einmal eine Leine dabei und äußern, dass die Hunde sich auch frei bewegen müssen.

Ich appelliere an die Einsicht und Vernunft der Halter und erinnere an die örtliche Gefahrenabwehrverordnung, die viele nicht kennen oder nicht kennen wollen (zum Beispiel für die VG Trier-Land, Zitat Paragraf 3: „Auf öffentlichen Straßen innerhalb bebauter Ortslagen dürfen Hunde nur angeleint geführt werden. Außerhalb bebauter Ortslagen sind sie umgehend und ohne Aufforderung anzuleinen, wenn sich andere Personen nähern oder sichtbar werden.“). Erst kürzlich wurde ein Gerichtsurteil gefällt, nach dem der Hundehalter in vollem Umfang für die entstandenen Schäden des Klägers haften musste. Freilaufende Hunde mit nicht vorhersehbarem Jagdtrieb stellen meines Erachtens eine große Gefahr für Kinder, gehbehinderte Menschen sowohl innerorts als auch in der Natur für das Wild dar. Außerdem sollte man Rücksicht auf die Landwirte nehmen, die oft genug Hinterlassenschaften von Hunden in der Heuernte finden und damit eine unbrauchbare Ernte haben, mal abgesehen von dem Hundekot vor den Ruhebänken. Oft ist ein richtig großer Haufen liegen geblieben. Möchten Sie dort sitzen, die Natur anschauen und den Duft in der Nase wahrnehmen oder aus Versehen hineintreten? Ich glaube nicht!

Marlies Pflugradt, Igel

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