Soziales Arme Alte

Zum Leserbrief „Armselig und beschämend“ (TV vom 2./3. Oktober) schreibt Margret Pfeiffer-Erdel:

Altersarmut: Es passiert täglich, wenn ein Lebenspartner stirbt und die Witwe dann mit 55 Prozent der Rente auskommen muss. Arm ist in Deutschland jeder, der weniger als 917 Euro Auskommen im Monat hat. Viele Rentnerinnen leben an der Armutsgrenze. Das Problem bei den armen Alten ist, dass es immer mehr werden. Geht der Herd oder der Kühlschrank kaputt, ist das ein finanzielles Drama. Von einem Café-Besuch, Kino oder Theater können viele Witwen nur träumen. Sie sind am meisten betroffen von der Altersarmut, da sie schlechter abgesichert sind. Sie  bekommen nur gut die Hälfte der Rente des verstorbenen Ehemannes, oft aufgrund der Kindererziehung – Zeiten, in denen sie nicht selbst für ihre Rente sorgen konnten.

Gerade die sogenannten Trümmerfrauen, die nach dem Krieg mit ihrer Hände Arbeit Deutschland aufgebaut und somit überhaupt in eine bessere Zukunft gebracht haben, die spüren nun den Dank des Vaterlandes jeden Monat in ihrem Geldbeutel. Das Prinzip, dass durch die Witwenrente der Lebensstandard nach dem Tod des Hauptverdieners erhalten bleiben soll, ist damit widerlegt.  Bald sind Wahlen, daher gilt es gerade für uns Frauen, die über die Hälfte der Wähler ausmachen, die Parteien zu sensibilisieren und Druck zu machen.

Meine Forderung an die Abgeordneten aller Parteien: Heben Sie nicht nur die Hände bei der Abstimmung zur Erhöhung Ihrer Diäten, sondern sorgen Sie auch für eine sichere Zukunft unserer Witwen – ohne Altersarmut.

Margret Pfeiffer-Erdel, Trier-Pfalzel

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