Asoziale Affen

Zum Artikel "Bellende Hunde statt fauchende Tiger" (TV vom 2./3. Oktober):

Bravo, Luxemburg! Mit Freude habe ich den Artikel über das in Luxemburg geltende Wildtierverbot im Zirkus gelesen.

Schon lange bin ich der Meinung, dass Tiger, Löwen und andere Wildtiere im Zirkus nichts zu suchen haben. Wildtiere gehören weder eingesperrt in einen Käfig, noch an eine Kette gelegt, sonst ist doch Aggressivität programmiert. Natürlich ist bekannt, dass zum Beispiel Löwen einen Großteil des Tages damit verbringen, faul in der Savanne herumzuliegen, aber mit Käfighaltung hat das ganz sicher nichts zu tun.

Umstritten sind auch die Methoden, die angewendet werden, um Wildtiere gefügig zu machen. Deshalb schauen Tierrechtsorganisationen wie Peta hier nach dem Rechten. Auch einige der alljährlich in Trier gastierenden Zirkusse waren schon wegen Tierausbeutung oder Quälerei in den Schlagzeilen und wurden - nicht nur hier - mit Protesten und Demonstrationen empfangen. Und was passiert mit den Tieren, die aus Altersgründen für einen Zirkus nicht mehr tragbar sind?

Bei Affen ist es beispielsweise so, dass sie nach ihrem Zirkusleben nicht mehr in eine Affenherde zu integrieren, also asozial sind. Sie müssen in Zoos in Einzelhaltung dahinvegetieren. Die tollen Kunststücke, die viele zum Lachen brachten, bringen mich nun eher zum Weinen. Solche Tiere gehören nicht in einen Käfig, ebenso wenig in den Zoo, sondern in die freie Wildbahn, wo sie laufen, springen, klettern und jagen können.

Ich würde mich freuen, wenn sich ein Verbot wie in Luxemburg auch hierzulande durchsetzen könnte.

Silke Molecki, Trier

tierschutz

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