Regionale Politiker kämpfen für den erneuten Anschluss Triers an das IC- oder ICE-Netz. Werbewirksam für die Politiker, aber völlig unsinnig, da das Personenaufkommen in der Region Trier nicht einmal für 50 Prozent der Belegung eines IC-Zuges ausreicht und damit nicht kostendeckend ist. Dabei ist das Problem nicht der IC-Anschluss ab Trier, sondern die unzumutbare Zeitdauer, die ein Zug braucht, um die großen Bahn-Drehscheiben Köln oder Frankfurt zu erreichen. Nach Köln braucht man über Koblenz 2:33 Stunden (umsteigen in Koblenz), durch die Eifel sogar 3:04 Stunden, Ausnahme zwei Regionalexpresse (RE) mit 2:27 Stunden. Nach Frankfurt sind es 3:00 Stunden (6:12 Uhr) bis 4:24 Stunden (über Mannheim!). Von der Bahn angebotener Bus (!) 3:05 Stunden. - Kurzfristig wären einfache Lösungen ohne große Kosten umsetzbar. Nach Köln: Täglich zwei bis vier Züge als Regionalexpress (die den Namen dann auch verdienen) nach Koblenz mit Halt nur inWittlich und Cochem. Käme eine Erhöhung der Geschwindigkeit dazu, wären Fahrten nach Koblenz mit etwas mehr als einer Stunde möglich. Wenn der Zug dann auch noch mit einer Umsteigezeit von zehn Minuten in Koblenz getaktet würde, mit IC-Anschluss nach Köln, wären Reisezeiten von sieben Stunden zum Beispiel nach Berlin oder Hamburg möglich. Warum hält bis auf eine Ausnahme die Eifel-Regionalbahn an jeder, aber wirklich auch an jeder Milchkanne? Als Kind brauchte ich für die Strecke Trier-Gerolstein (mit der Dampflok) 1:00 Stunde, heute, 50 Jahre später, 1:18 Stunden (Ausnahme: zwei Züge täglich). Was für ein Fortschritt! Deshalb nutzen auch nur Eisenbahn-Enthusiasten diesen Zug für die Strecke Trier-Köln. Nach Frankfurt: Die Anbindung ist schlicht katastrophal und hat sich in den letzten Jahren ständig verschlechtert, da das IC-Netz auf der Rheinstrecke immer mehr ausgedünnt wurde. So gibt es in Koblenz nur noch einen (7:12 Uhr ab Trier) direkten IC-Anschluss nach Frankfurt! Einfache Lösung: zwei bis vier Regional-Express-Züge täglich siehe oben, durchgehend nach Frankfurt mit Halt in Wittlich, Cochem, Koblenz, Bingen und Mainz. Fahrzeiten von circa 2:30 Stunden wären möglich. Vorschläge, die einfach und kostengünstig umzusetzen wären, für Politiker aber wenig schlagzeilenkräftig. Wolfgang Dornoff, Trier