Gesundheit Bauernopfer der Regierung

Zu den Leserbriefen unter der Überschrift „Ein bisschen Wertschätzung ...“ (TV vom 14. Januar) schreibt Michaela Kolz:

Ich bin Erzieherin in einer Trierer Kita und kann die von Maria Mayer und Marianne Olk-Stozek beschriebene hohe Auslastung der Kitas nur bestätigen.

Wir arbeiten mit vielen Kindern, ohne Abstand halten zu können. Trösten, Windel wechseln, Begleitung beim Toilettengang, helfen beim Anziehen, Essen schneiden, füttern, zuhören, vorlesen et cetera.

Es sind eben junge Kinder, wo es keine Schulbank und keinen PC zwischen uns gibt, nein: Wir sind nah dran! Trotz Lockdown und Appell an Eltern haben wir eine recht hohe Belegung. Auf kleinstem Raum mit vielen Menschen für viele Stunden, so viel kann man gar nicht lüften!

Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich arbeite gerne und bin froh um einen krisensicheren Job. Aber wo bleibt unser Schutz?

Wir sind im Gegensatz zu den Lehrern jetzt (!) der Pandemie ausgeliefert und arbeiten jetzt (!) an der Front! Wir setzen derzeit die Beschlüsse der Landesregierung im Alltag um. Aber wir werden nicht mit FFP2-Masken vom Land Rheinland-Pfalz versorgt. Wir werden auch nicht früher geimpft als Lehrer, nein zeitgleich in Gruppe 3. Entschuldigung: „Wieso zeitgleich?“ Wir stecken mittendrin und sitzen nicht zu Hause mit Moodle & Co.?

Wir sind, wie beschrieben, das Bauernopfer der Landesregierung. Es wird immer nur diskutiert, wie gut die Schulen ausgestattet werden.

Eine Versorgung durch Land oder Bund mit FFP2-Masken und eine vorzeitige Impfung für unsere Berufsgruppe wären dringend und wünschenswert. Erzieher werden nicht wertgeschätzt und bei wissenschaftlichen Erkenntnissen zu einer höchsten Ansteckungsgefahr in Kitas (AOK-Studie) wissentlich alleine gelassen, Frau Hubig und Frau Dreyer!

Michaela Kolz, Trier, Erzieherin

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort