Fußball Begeisterung, die aus dem Herzen kommt

Zum Artikel „Am Ziel der Träume“ über den englischen Fußballmeister FC Liverpool und seinen deutschen Trainer (TV vom 27./28. Juni) schreibt Dr. med. Michael Rolffs:

Lieber Jürgen Klopp, ich schreibe Ihnen einen Brief, auch wenn ich mir sicher bin, dass Sie ihn nie lesen werden. Was für ein Triumph! Ein deutscher Fußballlehrer führt eine englische Fußballmannschaft nach 30 Jahren zur Meisterschaft. Ich gratuliere von Herzen und verneige mich vor Ihnen. Warum? Weil Ihnen etwas gelingt, was andere nicht erreichen, obwohl sie sich ebenso dafür einsetzen: Sie begeistern grenzüberschreitend die Menschen. Sicherlich gibt es zwischen Fußball und (internationaler) Politik große Unterschiede. In beiden Fällen spielen aber die Menschen die entscheidende Rolle. Menschen, die sich für etwas begeistern, weil sie erkennen, dass andere Menschen mit Herzblut bei der Sache sind. Menschen, die sich gemeinsam für etwas einsetzen, weil sie vom gemeinsamen Ziel überzeugt sind.

Ich freue mich sehr, dass Ihnen mit Liverpool dieser Erfolg gelungen ist. Sie sind ein Menschen-Motivator. Spieler wie Fans lieben Sie, weil man Ihnen abnimmt, wofür Sie sich einsetzen.

Fußballspieler werden sehr gut bezahlt. Aber Geld alleine garantiert nicht den Erfolg. Das sieht man immer wieder. Nein, es ist die Art und Weise, mit der Sie die Menschen mitreißen, sie zusammenführen und für ein gemeinsames Ziel begeistern. Ich glaube, dass Begeisterung ansteckt, wenn sie authentisch ist, wenn sie aus dem Herzen kommt.

Nicht auszudenken, wenn es Politikern gelingen würde, nur etwas von dieser Begeisterung den Menschen, den Wählern zu vermitteln. Auch Sie werden sicherlich gut bezahlt. Trotzdem nehme ich Ihnen Ihre Begeisterung für die Menschen, den Fußball, den Sport ab. Dafür gebührt Ihnen Anerkennung, Respekt und Dank. Menschen wie Sie können für andere zum Vorbild werden, wenn sie mit derselben Leidenschaft sich einer Sache hingeben, um damit Gutes zu bewirken.

Einem deutschen Fußballlehrer soll in England, dem Mutterland des Fußballs, 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges, ein Denkmal gesetzt werden. Welch eine Ehre und was für ein Zeichen der grenzüberschreitenden Anerkennung!

Dr. med. Michael Rolffs, Daun

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