Belastung statt Entlastung

Zum Artikel "Altersvorsorge bis Risikoschutz" (TV vom 5. März):

Den Einleitungssatz zu dem Artikel ("Seit dem 1. Januar bleibt unter dem Strich mehr übrig") habe ich auch noch bis Ende Januar geglaubt. Höherer Grundfreibetrag, voll absetzbare Kranken- und Pflegeversicherung, da müssen doch ein paar Euro für den Konsum übrig bleiben.

Ich habe aber nicht mit der Findigkeit unseres früheren Finanzministers Peer Steinbrück (SPD) gerechnet. Steinbrück, schon immer sehr erfindungsreich bei der Auslegung von Gerichtsurteilen, dafür weniger erfolgreich bei der Bekämpfung etwa von Umsatzsteuer-Betrügereien, hat es geschafft, aus einem Bürgerentlastungsgesetz für einen Teil der Bürger ein "Bürgerbelastungsgesetz" zu machen.

Was sahen meine traurigen Augen beim Studium der Januar-Abrechnung? 21,5 Prozent mehr Lohnsteuer (inklusive Soli 24,7 Prozent). Grund: Beim Bürgerentlastungsgesetz der damaligen schwarz-roten Regierung wurde für Rentner eine "eigene" Pauschalen-Abzugsregelung getroffen, in der Kranken- und Pflegeversicherung nicht mehr zu 100 Prozent, sondern nur noch zu 50 Prozent bei dem pauschalen Abzug berücksichtigt werden.

Ich muss nun meinen geplanten Mehrkonsum um etwa eineinhalb Jahre bis zum Einkommensteuerbescheid 2010 zurückstellen.

Horst Schulze, Trier

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