Bildung

Zum Artikel "Hausaufgaben: Kinder mit Spielen motivieren" (TV vom 1. Februar):

Das Thema "Hausaufgaben" führt oft zu unnötigen Auseinandersetzungen. Grundvoraussetzung zur Erledigung der Schulaufgaben ist zunächst die Schaffung von Rahmenbedingungen, die es dem Kind ermöglichen, in ruhiger, entspannter Atmosphäre, ohne Ablenkung durch Radio, Fernseher und spielende Geschwister, konzentriert arbeiten zu können. Die weit verbreitete Meinung, Hausaufgaben müssten gleich nach der Schule oder unmittelbar nach dem Mittagessen erledigt werden, halte ich für pädagogisch fragwürdig. Dies als Regel übt völlig unnötig Druck auf das Kind aus. Ferner sind viele Schüler nach der Schule erschöpft. Sie brauchen erst einmal eine Erholungsphase. Andere sind trotz der Schulstrapazen fit und können ohne Probleme ihre Schulaufgaben erledigen. Es sollte die Individualität jedes einzelnen Kindes im Vordergrund stehen, und das heißt: mit dem Kind zusammen einen passenden Zeitpunkt wählen. Schließlich ist zu berücksichtigen, ob ein Kind viel, wenig oder gar keine Unterstützung braucht. Dabei nimmt die Motivation eine sehr wichtige Rolle ein. Sie sollte in der Einsicht und dem Begreifen des Sinns häuslicher Nachbereitung und der Übung des Gelernten liegen. Hier sind allerdings vor allem junge Schüler überfordert. Häufiges Loben für Geleistetes kann Wunder bewirken. Eine heute leider immer seltener anzutreffende Tugend der Erwachsenen sollte bei aller perfekter Planung und erfolgreicher Motivation hinzukommen: die Geduld. So können wir dem Ziel, Kinder zur Freude beim selbstständigen Arbeiten zu verhelfen, näher kommen. Ulla Dieninghoff, Morbach

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