Leserbrief Bischof Ackermann war nicht untätig

Missbrauchsskandal

Zum Leserbrief „Kirche sollte ihr Vermögen mit den Opfern teilen“ (TV vom 30/31. Dezember):


Der Leserbriefschreiber vergleicht die Aufarbeitung, Aufklärung zweier Verbrechenskomplexe (Cyberbunker/Kriminalität und Kindesmissbrauch durch Funktionsträger der katholischen  Kirche).

Er weist auf unterschiedliche Ergebnisse und unterschiedliche Untersuchungs- und Aufklärungszeiträume hin. So entsteht der Eindruck, bei der Missbrauchsaufklärung hätte deren Beauftragter, Bischof Ackermann (seit 2010 mit dieser Aufgabe betraut) kaum etwas getan.

Versuchen wir die andere Seite (nicht nur der Opfer und deren Sympathisanten) zu sehen. Wie sieht Bischof Ackermann seinen Auftrag? Als wessen Vertreter versteht er sich –  der Opfer oder der offiziellen Vertreter der katholischen Kirche? Ackermann gehört zu den offiziellen Vertretern der katholischen Kirche, aus denen Täter und Vertuscher auch kommen. Versuchen wir ihn mal unter diesem Gesichtspunkt zu sehen. Dann hat Bischof Ackermann eine Menge getan. Er hat eine „unabhängige“ Untersuchungskommission einberufen, die keinen Zugang zu den Archiven hatte. Mitarbeiter des Bistums, aus deren Reihen auch die Vertuscher kamen, wählten Unterlagen aus, die die Kommission einsehen durfte. Er hat auch für einige Entschädigungen bewilligen und sogar auszahlen lassen. Natürlich hat er auch immer um Geduld, um behutsames (langsames) Vorgehen nachgesucht. Wie werden die Verbrechen nach einiger Zeit gesehen? Interessiert sich da noch jemand dafür? Seine Zusammenarbeit mit Opfervertretern (Missbit) war stets engagiert (positiv/negativ je nach Standpunkt).

Ich bin überzeugt, Bischof Ackermann wird sich auf diese Weise weiterhin voll einsetzen. Untätig war er nicht, ist er nicht und wird es auch künftig nicht sein. Es kommt halt auf den Blickpunkt an.

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