Gesundheit Bitte etwas mehr Respekt!

Zur Berichterstattung über die Corona-Lage in Luxemburg und zu den Partys am Ballermann auf Mallorca schreiben Jeannot Noé-Moser und Josef Käser:

Die Debatte über die Neuinfizierungen kann einem nur sauer aufstoßen. Dass Luxemburg die ganze Bevölkerung testet ebenso wie die Pendler und das zum Zweck der Transparenz, sehen anscheinend weder die deutschen noch die belgischen Politiker.

Wenn man bedenkt, das in Luxemburg jede Woche um die 9500 Tests pro 100 000 Einwohner vorgenommen werden, in den scheinbar „coronafreien“ Ländern Belgien und Deutschland aber jeweils nur 500 bis 600 Tests pro 100 000 Einwohner, kann man nur den Kopf schütteln angesichts der ach so gelehrten Politiker und Virologen und deren dazugehöriger Ignoranz.

Hierbei nur erwähnt: Die Hälfte der mehr als 200 000 Pendler nach Luxemburg kommt aus Lothringen, der Rest verteilt sich auf Belgien, Rheinland-Pfalz und das Saarland. Es ist nicht nachvollziehbar, dass Luxemburg als Risikogebiet stigmatisiert wird. Ohne Luxemburg hätten diese Arbeitnehmer keine Arbeit und stünden vor dem Nichts. Also bitte etwas mehr Respekt. Es ist eine Schande, dass ein Land, das sich der Verantwortung stellt, so diskreditiert wird, wie das momentan der Fall ist.

Wenn man dann auch noch hört, dass ein Ministerpräsident den deutschen Pendlern rät, sich jeden zweiten Tag auf Covid-19 testen zu lassen und das auf Kosten der luxemburgischen Krankenkassen (die deutschen Krankenkassen haben ja anscheinend kein Geld dafür), fragt man sich allmählich, wohin dies alles noch führt.

Da Luxemburg versucht, die Pandemie so schnell wie möglich in den Griff zu bekommen, kann es nur verstören, wenn man hört, dass all die deutschen Urlauber, die in Mallorca Feste gefeiert haben, in Deutschland nicht mal in Quarantäne kommen!

Man vergisst bei allem, dass Luxemburg ungefähr drei Viertel der Pendler eine Arbeit bietet, die sie in ihrem eigenen Land nicht finden würden. Was würde also passieren, wenn die luxemburgische Wirtschaft nicht mehr funktionieren würde und die Anrainerländer von Arbeitslosen überschwemmt würden?

Also bitte keine Stigmatisierung mehr, sondern Zusammenhalt! Denn ohne den geht es nicht.

Jeannot Noé-Moser, Nusbaum

Ich bin fassungslos angesichts der Arroganz der Feiernden. Wut und Zorn sind nur die geringsten Worte, die ich dafür übrig habe. Wissen diese Menschen, was sie anrichten? Haben sie kein Verantwortungsgefühl, kein schlechtes Gewissen?

Die vergangenen Monate mit Corona waren schwierig genug. Viele Existenzen sind durch die Beschränkungen vernichtet worden. Menschen haben ihr Leben verloren, die Pflegekräfte und Ärzte haben ihres aufs Spiel gesetzt, um die Pandemie einigermaßen in den Griff zu bekommen. Arbeitsplätze wurden vernichtet.

Die Pandemie ist bei weitem noch nicht vorbei, wir sind aber bis jetzt ganz gut damit fertig geworden, im Vergleich zu anderen Ländern können wir stolz sein, was die Verantwortlichen und die medizinischen Bereiche vollbracht haben.

Nun kommen solche Idioten und Chaoten, egal aus welchem Land, und gefährden unsere Gesundheit, unser Leben und unseren Wohlstand durch rücksichtsloses Verhalten. Denken diese Personen nicht an ihre Familien (Kinder, Großeltern), ihre Arbeitskollegen, ihre Bekannten und Freunde?

Mein Vorschlag: Testet sie dort, wo sie gefeiert haben, bei der Abreise, schickt sie in Quarantäne – und alle Kosten müssen sie selbst übernehmen. Erst wenn sicher ist, dass sie sich nicht infiziert haben, dürfen sie einreisen. Unsere Justiz steht bereit.

Für mich bleibt es auch unverständlich, dass die spanischen Behörden (Justiz, Polizei) nicht sofort eingeschritten sind. Wie Guardia Civil und Policía Local dies in anderen Fällen getan haben, ist sicherlich bekannt.

Ich bleibe dabei: harte Linie gegen die Unverbesserlichen, keine Ausnahmen.

Josef Käser, Daun

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