Bitte keine Heldenverehrung

Politik

Zur Berichterstattung über den Tod von Helmut Kohl:
Man sollte nicht schlecht über Verstorbene sprechen, aber manchmal werden Verstorbene zu Helden gemacht! Die meisten von uns sehen gerne über nicht so heldenhafte Eigenschaften der Verstorbenen hinweg. Kohl war doch bloß zur rechten Zeit am rechten Ort, die Sowjetunion war gnadenlos pleite und froh, dass jemand auf die Idee kam, Deutschland zu vereinen.
Und da der Ami da auch nix dagegen hatte, haben sie kurzerhand Kohl zum Helden befördert. Wenn die Supermächte nicht gewollt hätten, hätte der Pfälzer sich auf den Kopf stellen können.
Und seine Frau? Wie heldenhaft hat er sich denn da verhalten, als seine Hannelore in tiefe Depressionen fiel und sich schließlich das Leben nahm? Da hätte er besser mal den Helden gespielt. Fragen wir doch mal seine Söhne, die sich von ihrem Helden abgewendet haben. Wo war er denn bei deren Erziehung, bei deren Erwachsenwerden? Oder die Affäre ums Schwarzgeld, ach ne, Spende! Wenn mir jemand Geld spendet und es kommt raus, dann soll ich mich mal unterstehen und schweigen. Das Resultat kennt wohl jeder. Er ruhe in Frieden.
Friedhelm Enser
Trier

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