Blanker Irrsinn

Zum Leserbrief "Schnee von gestern" (TV vom 16. Februar):

Wenn der deutsche Fiskus jetzt in Luxemburg gemeldete Arbeitnehmer für jede einzelne in Deutschland geleistete Arbeitsstunde nachweis- und steuerpflichtig machen will, dann ärgern sich wohl eine große Zahl deutscher Firmen und Arbeitnehmer schwarz.

Wenn Klaus Hengel in seinem Leserbrief schreibt: "Schnee von gestern", dann fangen jetzt alle Firmen an zu rechnen, die seit 1958 im Großherzogtum gearbeitet, ihre Angestellten aber zu 100 Prozent in Deutschland abgerechnet haben.

Denn was in der einen Richtung zugunsten des deutschen Fiskus funktioniert, funktioniert zu wesentlich niedrigeren Sätzen genauso auch andersherum. Auch wenn jemand nur für eine Stunde zum Beratungsgespräch ins Ausland fährt, braucht er dafür in Deutschland eben keine Steuern zu zahlen. Nur, dass das die Firmen wegen des hohen bürokratischen Aufwands bisher nicht so gehandhabt haben.

Wenn ja das Ganze auch nachträglich bis zur Verjährungsfrist anhand der Fahrtenbücher zu rekonstruieren ist, dann kann der Aufruf an die deutschen Firmen nur lauten: Wendet das gültige Recht an, dann kommt außer einer Riesenmenge Arbeit zumindest beim Finanzamt nichts dabei rum, weil wohl annähernd soviel erstattet werden muss, wie nachgefordert werden kann. Zumal sich wohl wesentlich mehr Leute für eine Erstattung statt für eine Nachzahlung melden werden. Was für ein Irrsinn! Bei der Mehrwertsteuer gibt es aus gutem Grund eine Geringfügigkeitsgrenze.

Stephan Brunker, Neuerburg

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