Bürger auf die Barrikaden!

Zum Artikel "Land lässt Schlaglochpisten in der Region reparieren" (TV vom 22./23. Januar):

Es krümmt sich einem der Magen, wenn man auf einer Titelseite im TV erfährt, was doch selbstverständlich ist. Das Land lässt auch hier in der Region Schlaglöcher reparieren; toll! Welch eine Großtat.

Im Kommentar dazu treffend bemerkt: Wir haben mal wieder Wahlkampf, und solch eine Banalität wird zum Wahlkampfthema.

Arme Politik, arme Bürger und Wähler. Dabei sind wir es - die Wähler - tatsächlich selbst schuld. Wir dulden immer noch eine Politikstruktur und -kultur wie im 19. Jahrhundert. Parlamentarische Demokratie genannt. Warum stimmen wir nicht um und wählen nur noch eine demokratische Volksvertretung - ohne Palaver - also ohne Parlamentsdebatten, sondern je Bundesland zwei Personen (Summe in der Bundesrepublik also 32 Volksvertreter und Haushaltsverantwortliche), die dann dafür sorgen, dass im deutschen Lande alle Hausaufgaben gemacht werden, die gemacht werden müssen. 32 Personen können miteinander sprechen, zuhören, diskutieren, streiten und abstimmen (und selbst ihren Chef frei bestimmen; aus den 32). Am besten erfolgt die Vergabe der Regierungsgeschäfte dann maximal auf zehn Jahre; verknüpft mit einem jährlichen Kontrollrat (16 Personen), welche die Kompetenz hätten (dieser Kontrollrat ist auch direkt vom Bürger zu wählen; geht in einem Abwasch), einen, mehrere oder alle 32 abzuberufen, wenn diese ihre Aufgaben nicht zur Zufriedenheit erledigen. Bericht? Ganz modern mit einem Soll-Ist-Vergleich aller Haushaltsposten (so wie bei einem Taubenzuchtverein oder Sportklub auch via Medien).

Hört sich recht einfach an, wäre es auch. Es bedarf aber eines Radikalschnitts der vorhandenen, gezüchteten und immer noch geduldeten Parteienpolitik.

Dass die Parteien selbst sich nicht abschaffen, ist klar, menschlich und eben nicht machbar. Eine Revolution muss her; eine Bürgerrevolution, eine unblutige, aber eine eindeutige. Jetzt und nicht irgendwann, wenn wir ruiniert sind. Die Politiker werden ansonsten sagen: Der Ruin war alternativlos!

Dieter Olk, Bitburg

strassen

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort