bundeswehr

Zum Leserbrief "Traum von einem Leben ohne Waffen" (TV vom 11. Mai) diese Meinungen:

Der Leserbrief zum Tod eines deutschen Soldaten in Afghanistan hat mich in seiner emotionalen Kälte und seiner inhaltlichen Begründung tief getroffen und dazu veranlasst, einige Worte darauf zu verwenden. Das Beispiel des Eindringlings in ein fremdes Haus kann man nämlich sehr gut auf die Realität des letzten Jahrhunderts (bis in die 80er Jahre hinein) sowohl gesellschaftlich als auch weltpolitisch übertragen. Wurde damals innerhalb einer Familie schweres Unrecht begangen (Frau und Kinder schlagen oder Schlimmeres), so war dies Privatsache des ehrenwerten Hausherrn. Niemand hatte sich einzumischen. Ähnliches galt für schwere Menschenrechtsverletzungen in einem Land. Ein Eingriff von außen, auch bei grausamsten Menschenrechtsverletzungen, war ein Eingriff in die inneren Angelegenheiten eines Staates (laut Friedensbewegung eben Krieg). Seit etwa 20 Jahren bemüht sich die Weltgemeinschaft mit ihren Institutionen, zumindest schlimmste Menschenrechtsverletzungen (Ruanda, Bosnien, Kosovo und so weiter) zu verhindern und setzt dafür auch Soldaten ein. Natürlich kann man von einer Welt ohne Waffen träumen. Solange es diese aber nicht gibt, sollte man wenigstens den Menschen den nötigen Respekt zollen, die sich unter Einsatz ihres Lebens dafür einsetzen, das Schlimmste zu verhüten. Das Trauern um sie kann niemals unchristlich sein. Der Aufruf, dies nicht zu tun, dagegen schon. Ich trauere um den toten Soldaten. Auch er wäre in einer Welt ohne Waffen wahrscheinlich nicht Soldat geworden. Ein junger Mensch kann mit der gleichen christlichen Einstellung sowohl Friedensaktivist werden als auch Soldat (Lehre Luthers). Es kommt auf die persönliche Analyse an. Wobei der Friedensaktivist, wie man an dem toten Soldaten und dem Leserbriefschreiber vergleichend sehr gut sehen kann, ein sehr viel ungefährlicher und gesellschaftlich anerkannteres Leben führen kann. Auch dies zu ändern, zumindest was die gesellschaftliche Anerkennung angeht, kann ein Ziel sein, über das man einmal nachdenken könnte. Tilmann Henrich, Trier Sicherlich hätte das Zitat "Soldaten sind potenzielle Mörder" besser zu diesem Leserbrief gepasst. Dieser Leserbrief ist eine Herabwürdigung und Diffamierung all jener Soldaten, die ihren Einsatz in Afghanistan mit dem Leben oder bleibenden Gesundheitsschäden bezahlt haben. Ich weiß nicht, wo die Grenzen von Verleumdung und übler Nachrede liegen - aber Herr Groß liegt hier nahe dran! Werner Reis, Laufeld

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort