Das Aus für die kleine Kneipe

Zu den Leserbriefen von Martha Smeet-Schiet und Marlies Schneider (TV vom 25. September):

Ich wohne seit drei Jahren in einem kleineren Ort in der Nähe von Saarburg. Seit etwa einem Jahr wird hier die schon lange Jahre bestehende Gaststätte wieder bewirtschaftet. Die Ortsansässigen, ob Raucher oder Nichtraucher, haben es sehr begrüßt, sich dort wieder zu einem gemeinsamen Plausch in gemütlicher Runde treffen zu können, zumal dabei auch Neuigkeiten im "Dorf" bekannt werden.Natürlich ist das Nichtrauchergesetz auch ein Thema. Sollte dieses Gesetz wie geplant in Kraft treten, beabsichtigt der Gastwirt - selbst Raucher -, den Betrieb der "kleinen Kneipe" aufzugeben, da eine Raumtrennung nicht möglich ist. Zu der Gaststätte gehört zwar ein größerer Saal, doch liegt dieser in der oberen Etage. Zum einen möchte der Betreiber seine rauchenden Gäste nicht durch einen Verweis diskriminieren, zum anderen wird die Gesellschaft auseinander gerissen. Darüber hinaus befürchtet er einen Umsatzrückgang durch Ausbleiben einer Vielzahl von Gästen. Ich besuche mit meinem Mann, der auch Raucher ist, ebenfalls diese "Dorfkneipe" und habe mich bisher nicht durch den Rauch gestört gefühlt, zumal ich diesem Einfluss nur zeitweise ausgesetzt bin. Ich kann auch nicht festellen, dass andere nicht rauchende Gäste sich darüber aufregen. Im Gegenteil, alle würden es bedauern, diesen Ort des Zusammenseins nicht mehr aufsuchen zu können. Mein Eindruck ist, dass die Raucher tolerant genug sind, das Rauchverbot in Restaurants und öffentlichen Gebäuden zu respektieren und einzuhalten. Auch mein Mann kann einige Stunden auf das Rauchen verzichten. Doch auch als Nichtraucher verstehe ich, dass er bei seinem Bierchen auch dem Genuss der Zigarette frönen möchte, erst recht nach einem guten Essen. Daher schließen wir beide den Aufenthalt in einem Restaurant gerne noch bei einem "Frischgezapften" in unserer Dorfkneipe ab. Sollen mein Mann und ich künftig getrennte Wege gehen? Wenn ein Gastwirt sein Lokal rauchfrei unterhalten möchte, soll er das tun. Die Möglichkeit der eigenen Entscheidung zum Betrieb eines Lokals sollte eingeräumt werden. Es kann nicht im Sinne der Nichtraucher sein, dass unser Land in zwei Schichten aufgeteilt wird. Wir haben schon genug Gesetze und Regeln, denen wir uns unterwerfen müssen. Verbote, die in die persönliche Freiheit eingreifen, sollten endlich unterbleiben. Inge Gölzer, Wawern nichtraucherschutz

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