Das Ei des Kolumbus

Die Region Trier hat das Ei des Kolumbus entdeckt. Kultur zu vernetzen beziehungsweise zu vermarkten und eine "einheitliche Außenwirkung" für die Region mit einer "klar identifizierbaren Marke" zu finden.

Erkenntnisse, über die Touristiker, Fremdenverkehrsgeografen beziehungsweise Marketingexperten schon jahrelang diskutieren und von der angloamerikanischen Vorbildfunktion in Sachen Wirtschaftlichkeit und Ideenreichtum schwärmen. Deutschland tut sich damit schwer. Trotz knapper werdender öffentlicher Gelder sind andere Länder viel weiter. Woran liegt das? Der Fehler liegt in den Strukturen, das heißt: Behäbiges Behördenverhalten ist immer noch weit verbreitet, Eigeninitiative, Kreativität und Regional-Identifizierung schwach zu bewerten und Leute mit unternehmerischem Geschick in Sachen "Verkauf" kaum zu finden. De facto schlummert in Deutschland ein großes Potenzial, denn viele Einrichtungen beginnen erst jetzt, ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit auszuschöpfen, um größere finanzielle Spielräume zu schaffen, und Regionen erkennen im Zuge der Globalisierung, die "Globalisierung", die Synthese aus lokalen beziehungsweise regionalen und globalen Trends. Kultur ist wirtschaftsfördernd, schafft Arbeitsplätze, und kaum ein anderer Faktor prägt so stark die jeweilige Zeitgeschichte, die individuelle Lebensqualität und das historische beziehungsweise aktuelle, moderne Erscheinungsbild einer Stadt, einer Region, eines Landes wie die Kultur. Kultur ist das Spiegelbild einer Generation ihrer Geschichte, Gegenwart und Zukunft und damit auch ein nationaler Werbefaktor. Selbst wenn die Historie nicht immer auf ruhmreiche Taten zurückblickt. So schafft Kultur einen Wiedererkennungswert, verschärft die Wahrnehmung, stiftet Sinn und verbindet soziale Gruppen. Dr. Désirée Dall'Agnol, Trier Diplom-Geographin

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