Das grenzt an Rufmord

Zum Artikel "Ratzinger-Publikation sorgt für neuen Wirbel" (TV vom 16. März):

In seinem Brief an die Bischöfe vom 12. März hat Papst Benedikt XVI. nicht nur Fehler und "Pannen" eingeräumt, sondern auch sehr persönlich seine Betroffenheit darüber zum Ausdruck gebracht, dass es im Zuge der jüngsten Diskussionen Kritiker gab, die glaubten "mit sprunghafter Feindseligkeit auf mich einschlagen zu müssen".

Der Artikel im Trierischen Volksfreund spiegelt diese vom Papst beklagte Tendenz wider. Als Leser fragt man sich, was diese Berichterstattung soll. Hier wird der Versuch unternommen, Papst Benedikt mit einem vor vielen Jahren ursprünglich in einer katholischen Zeitschrift publizierten Artikel, an dem es zudem inhaltlich überhaupt keine Kritik gibt, in die Nähe rechtsradikaler Gruppen und Tendenzen zu rücken. Das hat mit einer seriösen Berichterstattung oder mit sachlicher Kritik nichts mehr zu tun, sondern grenzt an Rufmord.

Kurienkardinal Walter Kasper, der auch Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen ist, hat bereits im Februar gegenüber Radio Vatikan gesagt, was von einer solchen Berichterstattung zu halten ist: "Die Diskussion, wie sie jetzt in Deutschland läuft, sprengt alle Maßstäbe. Wenn man den Papst in dieser Weise heruntersetzt, und völlig ungerecht heruntersetzt, dann richtet sich das nicht nur gegen den Papst, dann richtet sich das gegen die katholische Kirche." Weiter sagte der Kardinal: "Man stelle sich mal vor, man würde in dieser Weise über den Dalai Lama reden, dann wäre die Empörung sehr groß. Über den Papst ist das scheinbar möglich. Das geht nicht, das können wir uns nicht bieten lassen und das sollten wir auch deutlich sagen."

Dr. Stephan Kronenburg, Bischöfliche Pressestelle Trier

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