Den Hut ziehen!

Zur Debatte um den Luftschlag in Afghanistan:

Kaum ist der Vorfall in Afghanistan bekannt geworden, gab es Vorverurteilungen seitens Journalisten und Politikern. Ich finde, es steht keinem Außenstehenden zu, das Geschehene zu be- oder verurteilen.

Man sollte bedenken, dass unsere Soldaten in mehreren Ländern seit einigen Jahren ihren Kopf hinhalten, weil es den Politikern selbst nicht gelingt, Ordnung zu schaffen. Sie haben vielmehr den Terrorismus groß werden lassen. Die Bedrohung wird immer größer, und es müssen schwerwiegende Entscheidungen getroffen werden, die leider auch Unbeteiligte treffen können. Schließlich leben Terroristen und Zivilpersonen dicht nebeneinander. Zudem war eine Identifizierung in der konkreten Lage offenbar nicht möglich. Wenn also die militärische Führung die Meldung einer Gefahr für Leib und Leben erhielt, dass nur Taliban am Ort des Geschehens seien, dann müsste der Angriff zu vertreten gewesen sein. Im Nachhinein ist es leicht, das Geschehene zu beurteilen. Ich finde, dass die Länder selbst mehr für ihre Sicherheit tun sollten, damit die fremden Hilfskräfte nach und nach abgezogen werden können. Jedes Leben eines deutschen Soldaten sollte zu schade sein, als dass es aufgrund feiger Bombenanschläge gefährdet wird. Vor jedem Soldaten, der sich in fremden Ländern in akute Lebensgefahr begibt, sollten wir den Hut ziehen. Dies gilt besonders für Journalisten, Politiker und Dummredner.

Wilhelm Abel, Longuich

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