Der blanke Hohn

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Auch wenn es wie vor 20 Jahren anmutet, die Demonstrationen heute sind anders. Schließlich wissen wir nun, dass Asse keine Schlamperei war, sondern die Verantwortlichen von Anfang an wussten, dass es auf lange Sicht zu einer Grundwasserverseuchung kommen würde.

Da ja "lediglich" die Bürger und nicht die Politiker oder Lobbyisten die Zechen mit Geld und Gesundheit zahlen müssen, hat man sich wohl für diese Verfahren entschieden. Der blanke Hohn in einem Land, wo Strafen für Autowaschen auf dem eigenen Grundstück drohen wegen der Möglichkeit, es könne Öl ins Grundwasser gelangen.

Ebenso ist nun der Betrug um Gorleben aufgeflogen. Anders kann man es wohl nicht bezeichnen, wenn in einem Gutachten aus der Formulierung "wahrscheinlich ungeeignet" innerhalb einer Viertelstunde "der beste Standort" wird, offensichtlich unter hohem Druck. Damals hat man nur weitestgehend vermutet, dass man unsere Gesundheit leichtfertig aufs Spiel setzen würde, heute wissen wir, dass die Verantwortlichen das mehr als billigend in Kauf nahmen - nicht zuletzt, weil sie wussten, dass sie nicht zur Verantwortung gezogen würden.

Ranjith Ekanayake Mudiyanselage, Hermeskeil

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