Der kleine Mann zahlt die Zeche

Zum Leserbrief "Augen verschlossen, Tantiemen im Sinn" (TV vom 6./7. März):

Mit seinem Leserbrief hat Konrad Theis sehr vielen Menschen aus der Seele gesprochen. Die täglichen Katastrophen-Meldungen aus der Wirtschaft und Finanzwelt sind mittlerweile für den Normalbürger unverständlich und auch unerträglich geworden.

Da werden Milliardenbeträge vom Staat (des Bürgers Steuergelder wohlgemerkt) zur Verfügung gestellt, um Banken und Unternehmen zu retten, die in ihrer Geldgier und Misswirtschaft die zurzeit bestehende weltweite Krise ausgelöst haben. Dass der Staat durch Hilfen versucht, Arbeitsplätze zu retten, ist richtig. Doch fragt man sich, warum haften die Verursacher, die Banker und Manager, nicht zusätzlich mit ihrem Privatvermögen, und zwar komplett. Bei dem kleinen und mittleren Geschäftsmann ist das üblich!

Es kann doch wohl nicht sein, dass Leute, die einen solchen volkswirtschaftlichen Schaden angerichtet haben, in ihren Villen ein schönes Leben führen und kaum eine Strafe fürchten müssen, während der kleine Mann die Zeche zahlt. Will sich die Politik nicht dem Verdacht der Handlungsunfähigkeit und Mittäterschaft aussetzen, muss sie jetzt entsprechende Gesetze beschließen. Andernfalls bleibt dem Bürger nur die Möglichkeit, sich bei den kommenden Wahlen zu erinnern und zu handeln.

Marlene Lorig, Schweich

wirtschaft

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