Der Standort ist gut, der Sockel muss groß genug sein

Kultur

Zu unserer Berichterstattung über die Karl-Marx-Statue, das kolossale Geschenk aus China für die Stadt Trier, und die laufende Diskussion darüber, wo die Statue aufgestellt werden soll:
Ich finde den Standort für die Marx-Statue vom Stadtvorstand taktisch klug gewählt. Sie steht für mein Empfinden vor diesem großen häßlichen Giebel in einem toten Ecken, abseits der wesentlichen Fußgängerachsen. Die Touristem zum Beispiel, die am Simeonstiftplatz aus den Bussen aussteigen, gehen durch den Brunnenhof zur Porta.
Man hat den Chinesen die Stelle mit der Sichtachse zum Wohnhaus von Marx verkauft; er wohnte ja von Oktober 1819 bis zu seinem Abitur 1835 in diesem Haus. Dieses Haus muss durch eine größere Gedenktafel aufgewertet werden, und die Friedrich-Ebert-Stiftung sollte es unbedingt anmieten, damit anstelle von Ein-Euro-Artikeln Marx-Andenken verkauft werden können.
Die Marx-Statue kann ruhig mit dem Rücken zum Simeonstiftplatz mit Blick zum Wohnhaus aufgestellt werden. Der Sockel muss groß genug sein, weil auf ihm in drei Sprachen (Chinesisch, Deutsch und Französisch oder Englisch) stehen muss: Geschenk der Volksrepublik China an die Stadt Trier zum 200. Geburtstag von Karl Marx am 5. Mai 2018. Damit dürfte für jeden, egal ob Tourist oder Einheimischer, alles klar sein.
Heinrich Birkel, Trier

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