Zu den Leserbriefen von Josef Berens und Oskar Lautwein über die Situation der katholischen Kirche:
Ich wohne in Bernkastel-Kues, im Stadtteil Wehlen, bin ein gläubiger, katholischer Christ. Wehlen hat rund 1200 katholische Einwohner. Wir haben hier ein herrliches Kirchengebäude mit einem großen, angrenzenden Parkplatz.
Wir sind aber leider keine selbstständige Pfarrei mehr, zuständig ist jetzt die aus zehn früheren Pfarrgemeinden gebildete Pfarreiengemeinschaft Bernkastel-Kues.
Die letzte Messe in der Wehlener Pfarrkirche, eine Vorabendmesse um 18.30 Uhr, war am 18. März 2017. Der nächste Gottesdienst in der Wehlener Pfarrkirche, wieder eine Vorabendmesse, findet erst am 8. April 2017 statt.
Und es kommt noch schlimmer: Ostern 2017 findet in Wehlen gar kein Gottesdienst statt! Die Wehlener sind sauer!
Wer oder was ist die Ursache, also der Hauptgrund für diese im Bistum Trier jetzt immer mehr zunehmenden Missstände?
Es ist hauptsächlich der leider fehlende Priesternachwuchs!
Meiner Meinung (Überzeugung) nach gibt es nur noch eine Möglichkeit, diesen Missstand zu beseitigen: Der bisher seitens der katholischen Kirche kirchengesetzlich vorgeschriebene, angeblich gottgefällige Zölibat darf meines Erachtens nicht mehr bestehen bleiben! Ein katholischer Priester soll auch heiraten dürfen.
Ein verheirateter Priester kennt vermutlich dann auch im Gegensatz zu einem Nichtverheirateten alle eventuellen Sonn- und Schattenseiten eines Ehelebens und auch in der Kindeserziehung. Er kann folglich erforderlichenfalls so auch einen viel besseren Schul- und Religionsunterricht erteilen.
Ich bin fest davon überzeugt, dass sich dann auch mancher Abiturient für ein Theologiestudium entscheiden und katholischer Priester werden wird.
Ich hoffe, dass die katholische Kirche dies bald einsehen und auch entsprechend handeln wird! Wenn nicht, so sehe ich für unsere Zukunft schwarz!
Hans-Ulrich Praus, Bernkastel-Kues