Deutliche Worte

Zum Leserbrief "Empörend, unqualifiziert, abschätzig und beleidigend" (TV vom 30./31. August):

Etliche Leser haben in ihren Zuschriften kundgetan, dass sie mit der Rezension von Gerhard W. Kluth über die Aufführung des Oratoriums Theodora durch den Trierer Konzertchor unter Leitung von Manfred May nicht einverstanden sind. Dadurch kann man fast den Eindruck bekommen, Herr Kluth stehe mit seiner Meinung alleine da. Dem aber ist nicht so. Außerdem sind in einigen Leserbriefen Vorwürfe gegen Herrn Kluth erhoben, die so nicht stehenbleiben können.

So war zu lesen, Herr Kluth sei "auch im Bild" weit unter einem angemessenen Niveau geblieben. Wenn Herr Kluth seinem Artikel ein Foto beifügt, das ein nicht gerade enthusiastisches Publikum abbildet, ist das nicht unter Niveau, sondern eine Situationsbeschreibung, die den Tatsachen entspricht.

An anderer Stelle wird Herrn Kluth die Überschrift seiner Rezension vorgeworfen. Hier müsste zunächst einmal eruiert werden, ob diese denn wirklich von Herrn Kluth stammt.

Der Einschätzung, der Artikel sei "unqualifiziert und beleidigend" gewesen, kann ich mich überhaupt nicht anschließen.

Sicherlich kann man dem Rezensenten nicht zugute halten, dass er für seinen Bericht eine sehr blumenreiche Sprache verwendet hat, sondern sehr deutliche Worte wählte. Ob ihm das wirklich zu verübeln ist, möchte ich infrage stellen.

Durch Dieter Lintz wurde den Lesern des Trierischen Volksfreunds im Vorbericht "eine aktionsgeladene Oper" angekündigt, deren Aufführung, zumal im Kontext des Mosel Musikfestivals, allerhöchsten Erwartungen gerecht werden sollte. Wenn das nicht gelingt, so ist es durchaus die Aufgabe eines Kritikers, dies auch beim Namen zu nennen.

Zu guter Letzt sollte man nicht übersehen, dass es schon in der Konzertpause und auch nach der Aufführung viele überaus kritische Stimmen gab und dass mindestens zwei führende Kirchenmusiker der Stadt Trier die Aufführung schon in der Pause verlassen haben.

Dass diese Herren sich nicht in der Zeitung zu Wort melden, ist verständlich.

Ihr Verhalten aber sagt zumindest mir genug.

Gaston Caruana, Osann-Monzel

konzert

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