Die Chorprobe
Der singende Mensch,ob groß oder klein,tut dies ganz gern’ in einem Verein,der wöchentlich eine Probe abhält,es sei denn, der Dirigent, er ist erkält’. Das Gegacker und Geschnatter in Sopran und Alt,mit Eintritt des Maestros schlagartig verhallt.
Ein stimmliches Warm Up eröffnet die Stunde,
Trockenheit verbreitet sich fortan im Munde,
die einen Sturm auf die Getränkekisten auslöst,
was den Übungsleiter ein wenig erböst.
Der Nennung des ersten Liedes folgt ein Blätterrauschen,
dann ist man den Instruktionen des Musicus am Lauschen,
aber plötzlich atmet dieser aus Unmut tief,
im Tenor, es scheint, es singt jemand schief.
Auch sorgt die englische Sprache (Th) mitunter für Dissonanzen,
wenn verbunden mit dem Entfleuchen von flüssigen Substanzen.
So zerreisst Song auf Song die abendliche Stille,
der nach Perfektion Gierende geht auf letzter Rille,
um Neun wird dieser Marathon schließlich abgewunken,
manch' einer ist müde im Sessel versunken.
Der Rest hat rasch einen Stuhlkreis formiert
und die Pizzeria vis-a-vis darüber informiert,
daß der Mensch nicht lebt von Noten allein,
es darf auch Gebackenes und Alkohol dabei sein!
Zwei Stunden später ist dem Meister eine Korrektur eingefallen,
doch seine Sangesgehilfen sind leider nur noch am Lallen.