leserbriefe Die Grünen sind die wahren Scheinriesen

Politik

Zum Kommentar „Der bayerische Scheinriese“ (TV vom 6./7. Januar) diese Meinungen:

Nur die 9,5 Millionen wahlberechtigten Bayern konnten eine CSU wählen, keine anderen Bundesbürger konnten/durften das. Die CSU deswegen auf sechs Prozent (fiktiver Bundeswert) kleinzureden und vom Tonfall und Jargon her geradezu lächerlich zu machen, ist statistischer Unsinn, hinterhältig und kann ich nur als bewusste Fehlinformation der eigenen Leserschaft einordnen.

Hätte die CSU bundesweit gewählt werden können (ca. 61,7 Mio Wahlberechtigte ), wäre sie nach Meinung vieler Fachleute auf einen wesentlich höheren Wert gekommen, überwiegend zu Lasten der CDU natürlich. Etwa 2,9 Mio Bayern haben ( nochmals: von ca. 7,4 Mio Wählern) mit der Zweitstimme die CSU gewählt, das sind ca. 39 Prozent. Keine andere Partei schaffte solche Werte. Man mag fast wetten, dass eine bundesweite CSU diesmal mehr als die SPD (9,5 Mio Zweitstimmen, ca. 21 Prozent) eingefahren hätte.

Bayern-CSU sei nur ein „Scheinriese“, das soll doch wohl heißen: nur heiße Luft, diese Bayern. Aber merkwürdig, halb Deutschland möchte aus den verschiedensten Gründen am liebsten in Bayern leben. Bayern macht vielen Bundesländern seit Jahren (CSU) vor, wie man ein Bundesland in fast allen Lebensbereichen sehr erfolgreich führt, ja, diese Hofbräu-Dep­pen, wie schaffen die das denn nur? Sie müssen sogar noch im Rahmen des Finanzausgleichs seit Jahren zum „Arm-aber-sexy“-Spiel großspuriger anderer Bundesländer gute Miene zum bösen Spiel machen.

Mancher Redakteur würde jetzt sagen: sehr gut, wenigstens nützliche Idioten,  diese CSU-Bayern. (Ja, Ja, die Bayern haben vor vielen Jahren auch mal an diesem Tropf gehangen, haben aber was daraus gemacht).

Zum aufgemotzten Scheinriesen sind meiner Meinung nach von vielen Medien die Grünen gemacht worden. Ihre realen, mageren bundesweiten 6,7 Prozent  standen im krassen Gegensatz zu dem Wind/Wirbel/  allgegenwärtiger Medienpräsenz auf vielen Kanälen. Manchmal konnte der Laie den Eindruck haben, man hat es mit einem politischen Kraftprotz ohne Ende zu tun, der glaubte, bei Merkel 100 Prozent seiner Forderungen durchzusetzen.

Selten so gelacht über diese echten  Scheinriesen.

Mein Fazit: Ihrem Kommentator Hagen Strauß passt die politische Grundorientierung der CSU nicht, was ja in Ordnung  ist, greift dabei aber leider zu unsauberen Mitteln einer verbogenen Statistik, um CSU und auch Bayern mies zu machen, was nicht okay ist.

Bekanntermaßen lässt Ihr Redakteur Hagen Strauß keine Gelegenheit aus, in seinen Artikeln und Kommentaren gegen CDU/CSU zu hetzen. So auch sein Kommentar „Der bayerische Scheinriese“, ein journalistisches Highlight, das Ihrem Slogan „unabhängig – überparteilich“ eklatant widerspricht.

Jede Zeile trieft geradezu vor Spott und Hohn. So macht er sich   lustig über das Wahlergebnis der CSU, hochgerechnet auf sechs Prozent  bundesweit. Dabei dürfte sogar ihm bekannt sein, dass diese Partei ja nur in Bayern gewählt werden kann. Es wäre vielleicht interessant zu erfahren, welches Wahlergebnis die CSU erzielen würde,  wenn sie im gesamten Land antreten würde. Gut denkbar, dass sie sogar mehr Stimmen erhalten würde als das „Volksparteichen“ SPD mit 20,5 Prozent.

Aber möglicherweise resultieren diese Ergüsse von Herrn Strauß auch nur aus persönlicher Enttäuschung und Ärger über das letzte Wahlergebnis. Nachdem er vor der Bundestagswahl in jedem seiner Artikel diesen Luftballon Martin Schulz als Kanzler geradezu herbeibeten wollte, scheinen mir seine jetzigen Ausfälle eher der Frustbewältigung zu dienen. Eine alternative Tageszeitung gibt es in unserer Region ja leider nicht. Insofern dürften solche Redakteure wie Herr Strauß weiter einen sicheren Arbeitsplatz haben.

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