Leserbrief Die Kirche sollte jetzt schnell handeln

Missbrauchsskandal

Zu den Artikeln Missbrauchsstudie im Bistum Trier: Erste Ergebnisse im „September“ (TV vom 4. Februar) und „Benedikts Waterloo“, „Kardinal Marx wackelt, aber weicht nicht“ (beide im TV vom 28. Januar):

Missbrauchende Priester gibt es offenbar in der katholischen Kirche (verhältnismäßig) wenige. Viele ihrer Kollegen sind nächstenliebende Seelsorger, und auch sie leiden hier mit den Gläubigen. Vertuscher und Verdunkler scheint es aber viele zu geben. Ja, es schienen fast alle Bischöfe und die zuständigen Oberen in Rom zu sein.

Ich empfehle meiner katholischen Kirche, das Kirchenrecht aufzugeben, da das Führungspersonal aus meiner Sicht nicht damit umgehen kann und auch mit der Vielfalt überfordert ist. Die Politik, also der Bundestag, müsste das Grundgesetz ändern und den Kirchen ihre rechtlichen Sonderregelungen entziehen. Strafgesetzbuch (STGB), Bürgerliches Gesetzbuch (BGB), Strafprozessordnung (STPO) und Bundesarbeitsgesetz würden dann auch uneingeschränkt für die Kirche gelten. Staatsanwaltschaften würden die Anklagen übernehmen. Luxemburg hat vor einigen Jahren gezeigt, wie das geht.

 Eine Arbeitsgruppe verschiedener Bundesrichter sollten den zeitnahen Übergang des Kirchenrechts bis spätestens Ende 2022 begleiten. Die Opfer sind entsprechend zu entschädigen, wenn dies überhaupt möglich ist. Ausdrücke des Bedauerns hört man von den Bischöfen schon seit vielen Jahren. Hier wird jetzt offenbar  nur noch auf Zeit gespielt.

Alle Mitarbeiter der Kirche sollten ab sofort dem deutschen Arbeitsrecht unterliegen  und die Mitarbeitervertretungen werden durch Betriebsräte nach dem Betriebsverfassungsgesetz ersetzt werden. Erzieher*innen, Krankenpfleger*innen, Ärzt*innen und andere, die gute Arbeit für die Menschen und die kirchlichen Einrichtungen leisten, sollten ihr persönliches Leben, ebenso wie alle anderen Menschen, gestalten können. Diskriminierung darf es nicht geben. Die Ordination von Frauen würde schnellstens die Machtstrukturen total verändern/verbessern.

Meine römisch-katholische Kirche muss schnell reagieren, ansonsten werden die Gläubigen mit den Füßen abstimmen. Und das würde die  katholische Kirche überflüssig machen.

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