Die Kleinen haben schlechte Karten

Zum Diskussion um die medizinische Versorgung auf dem Land:

Endlich werden die Menschen auf dem Lande sich wieder ihres Vorteils bewusst, was die Versorgung durch ein kleines Krankenhaus in der Nähe des Wohnortes angeht. Diese Versorgung wird in den Medien häufig fälschlicherweise recht negativ dargestellt. Viele Landbewohner haben jedoch schon die Erfahrung gemacht, dass die Behandlung in einem großen Fach-Zentrum medizinisch die gleiche ist, aber der persönliche Kontakt zwischen Patient und Arzt häufig auf der Strecke bleibt. Die Behandlung in einem kleineren Krankenhaus bedeutet sicher nicht die "kleinere" und schon gar nicht die schlechtere Behandlung. Hier stellen sich folgende Grundfragen: Warum werden Millionen Euro für Qualitätssicherung und Vernetzung in Krankenhäusern ausgegeben? Warum gibt es Behandlungsstandards und Leitlinien für fast jede einzelne Krankheit? Warum muss ein jeder Arzt eine Vielzahl an Fortbildungen jährlich nachweisen können, wenn angeblich überall anders behandelt wird?Die positiven Effekte einer wohnortnahen Behandlung, besonders bei schweren Erkrankungen, sind unseren Regierenden auch bekannt. Heutzutage wird aber alles mit Kostenstatistiken widerlegt, unterlegt, bewiesen und gesteuert, wobei die kleineren Krankenhäuser gegenüber den großen Fach-Zentren einfach die schlechteren Karten haben. Die Kosten der Anfahrten trägt übrigens der Patient selbst.Die Reform des Gesundheitswesens in Deutschland ist nicht mehr zu stoppen. Wobei Reform bedeutet, dass wir in einem Jahr eine verstaatlichte Medizin haben, mit allen Vor- und Nachteilen. Die einzige Möglichkeit, die kleineren Krankenhäuser auf dem Lande zu erhalten, ist, sie in Anspruch zu nehmen. Dr. Alfred Kuckartz, Chefarzt der chirurgischen Abteilung des Krankenhauses Maria-Hilf in Daun gesundheit

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort