Automobil Die Lösung: Wasserstoff!

Zum Leserbrief von Prof. Dr. Rolf Linn unter der Überschrift „Gewaltiger Fehlschluss“ (TV vom 24./25./26./27. Dezember) schreibt Dr. Karl-Georg Hermans:

Zunächst freue ich mich darüber, dass mein Leserbrief vom 2. Dezember eine Diskussion wiederbelebt hat, die aktuell kaum noch geführt wird, da in der (Automobil)-Presse und im Fernsehen – überwiegend und einseitig – die „Batteriemobilität“ überschwänglich dargestellt wird. In die gleiche Richtung geht die Politik mit ihren von uns Steuerzahlern finanzierten Anreizen und der Forderung, jedem Haushalt (mit Auto) eine eigene (Strom-)Tankstelle zu spendieren. Bezüglich der Umweltschäden durch Öl- und Gasförderung stimme ich Herrn Prof. Linn uneingeschränkt zu, aber muss man wie so oft den „Teufel mit Belzebub austreiben?“ Fast alle die von ihm aufgeführten (Ölförder)-Länder haben reichlich Sonne und Wasser: die ideale Voraussetzung zur Produktion von Wasserstoff. Geopolitisch könnte man diesen Ländern mit einer geeigneten Infrastruktur helfen, Wasserstoff zu produzieren und zu exportieren, ein wichtiger Aspekt auch deshalb, weil bei hoffentlich bald sinkender Nachfrage nach Öl die Einnahmen dieser Länder drastisch sinken, eine Gefahr, die die Abwanderung (Flucht) der Einwohner noch begünstigt. Ich hänge nicht am Verbrennungsmotor, wie Prof. Linn vielleicht mutmaßt, sondern favorisiere mittel- bis langfristig die Brennstoffzelle als geeigneten Antrieb. Hier muss Deutschland, wie schon bei früheren Antriebskonzepten, wieder eine Vorreiterrolle übernehmen.

Fehlinformationen wie „Wasserstoff kann schlecht an der Tankstelle produziert werden“ Benzin, Diesel und Gas übrigens auch nicht) sind wenig hilfreich und schaffen nur Verunsicherung. Losgelöst von der Antriebsproblematik kann ich der Forderung, dass wir unseren Lebensstil verändern müssen, nur uneingeschränkt zustimmen.

Dr. Karl-Georg Hermans, Prüm

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