Energie Die Macht des Kunden

Zum Artikel „So klappt der Anbieterwechsel“ (TV vom 10. Februar) schreibt Stephan Kaut:

Zum Artikel „So klappt der Anbieterwechsel“ (TV vom 10. Februar):

Beim Thema Stromanbieterwechsel ist es aus meiner Sicht auch wichtig, darauf zu achten, woher der Strom kommt und wohin das Geld der Stromrechnung geht.

Laut Ökostromreport gibt es zurzeit in Deutschland zehn Stromanbieter (von über 1200), die keine eigentumsrechtlichen Beteiligungen der Kohle- und Atomwirtschaft haben und deren Strom ausschließlich aus Erneuerbaren Energien kommt. Für die Bewertung im Ökostromreport gilt der gesamte Strom, den ein Anbieter verkauft, nicht nur ein Tarif mit der Bezeichnung „100% Ökostrom“.

Wer sich für einen der Stromanbieter aus dem Ökostromreport entscheidet, gibt sein Geld einer Firma, die keine Geschäfte mit Kohle- und Atomstrom macht. Diese Unternehmen fördern die Energiewende dezentral und bürgernah, und zwar mit mindestens 0,5 Cent pro verkaufter Kilowattstunde und / oder mindestens 33 Prozent des von ihnen gelieferten Stromes kommt aus Neu-Anlagen, die jünger als zehn Jahre sind. Den Strom kaufen sie direkt bei den Kraftwerksbetreibern und bei Zwischenhändlern, nicht an der Strombörse.

Viele (Öko-)Stromanbieter waschen Kohle- und Atomstrom grün und benennen ihn um in Grünstrom. Die Begriffe Grünstrom und Ökostrom sind gesetzlich nicht geschützt.

Die Zusammenhänge, um die es hier geht, sind den meisten Stromwechselinteressenten nicht bekannt. Deshalb rät die Stromwechselinitiative von Fridays for Future, Extinction Rebellion und dem Anti-Atom-Netz Trier, der ich angehöre, diese Informationen beim Stromanbieterwechsel zu berücksichtigen. Wem Klima-, Umwelt- und Gesundheitsschutz wichtig sind, kann seine Macht als Stromkunde nutzen, indem er zu einem konsequenten Ökostromanbieter wechselt.

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