Leserbrief Die Vernunft siegt nicht überall

Rassismus im Fußball

Zum Artikel „Bananenwürfe und Affengeräusche: Was schwarze Fußballer in der Region erleben“ (TV vom 19. Juli):

 

Der Artikel ist sehr aufschlussreich und sollte zum Nachdenken anregen. Ich glaube aber, dass es immer wieder (leider!) zu solchen Vorfällen kommt, weil die Vernunft nicht überall siegt.

Ein kleiner Hinweis noch: Ich selbst habe alle Jugendmannschaften der Eintracht gemeinsam mit Erich Hermesdorf, Willi Haag, teilweise mit Horst Brand und anderen durchlaufen.

Anfang der 1960er Jahre kam ein Mann namens Auguste Diara aus dem heutigen Ghana zu uns. Es waren kirchliche Verbindungen, die ihn hierher brachten. Er hatte hin und wieder mit uns trainiert und spielte auch regelmäßig oder häufig in der ersten Mannschaft. Er war ein netter Kerl und er wurde meines Wissens nie wegen seiner schwarzen Hautfarbe verbal geschweige denn tätlich angegriffen. Er war wohl einer der ersten farbigen Spieler aus dem Ausland, die in Deutschland im bezahlten Fußball spielten.

Unsere „Eigengewächse“ wie David Scheu und Erwin Kostedde kamen erst viel später. Erwähnen möchte ich noch, dass aber auch damals schon Pöbeleien existierten, wenn jemand aus der „Ostzone“ kam oder aus Polen und Ungarn. Das wurde aber mit einem Bier nach dem Spiel wieder bereinigt und führte keinesfalls zu Exzessen, wie sie heute leider manchmal vorkommen.

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