Drei Stufen

Zum Artikel "Ohne Siegel wird es ganz schwierig" und Kommentar "Hilfswerk in Not" (TV vom 21. Februar):

Die Information über das Deutsche Zentralinstitut (DZI) ist durchaus korrekt. Da tauchte die Frage nach Kriterien für die Verleihung dieses Siegels auf und die nicht ausreichende Transparenz für die Öffentlichkeit. Als Gründer der Initiative Sudan e.V., die zu den 230 Organisationen gehört, denen dieses Spendensiegel verliehen wurde, kann ich dazu etwas sagen. Unser Verwaltungsaufwand von nur 1,1 Prozent im Jahr 2007 wurde von der Behörde mit "außerordentlich niedrig" bewertet, dazu gab es ein Belobigungsschreiben vom Bundespräsidialamt für unser Engagement im Sudan.Für das DZI gibt es in seiner Bewertung drei Stufen: die erste mit Spenden bis 50 000 Euro pro Jahr, die zweite für 50 000 bis 250 000 Euro mit einem qualifizierten Kassenprüfer, die letzte über der genannten Summe. Natürlich gibt es weltweit agierende Organisationen, die in jedem oder für jedes Land eine Fachkraft brauchen, die die Projekte betreut, bei 50 oder 100 oder mehr Mitarbeitern benötigt man natürlich Büros, Gehälter, Reisekosten, Werbemittel, wobei der übergroße Aufwand an Werbung die Papierflut, die unsere Haushalte vor Weihnachten etwa heimsucht, häufig Anlass zur Verwunderung und zum Ärger gibt. "Dafür spenden wir nicht", die verständliche Reaktion. Schließlich liegt auch meinen Mitarbeitern von der Initiative Sudan e.V. sehr am Herzen, dass durch den unguten Umgang mit Spenden recht bekannter und auch in unseren Medien sehr geförderter Organisationen - kleinere Spendenorganisationen haben keine Chance, in den Medien nur 30 Sendesekunden zu erhalten -, dass durch diese Machenschaften Spender nicht verunsichert werden und ihre notwendigen Hilfen einstellen.Br. Stephan Reimund Senge, Kloster Himmerodspenden

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