Medien Egotrip an prominentester Stelle

Zur Volksfreund-Ausgabe vom 23./24. April schreibt Michael Haupert:

1. Kultur: Dem Lob für Theater-Intendant Manfred Langner kann man sich nur anschließen. Nur, liest eigentlich niemand die Texte Korrektur? Es versteht zwar jeder, was damit eigentlich gemeint sein soll, wenn das Theater „vollgemacht“ wurde. Vielleicht könnte man aber von professionellen Schreibern eine minimal bessere Ausdrucksweise erwarten.

2. Seite eins, Aufmacher: Dass Joachim Streit sehr stolz ist, jetzt im Landtag zu sein und darob ganz glühende Bäckchen hat, sei ihm gegönnt. Dass Herr Streit als Privatperson die Maßnahme angreift, die er soeben als Landrat durchgesetzt hat, ist zwar meines Erachtens ziemlich schlechter Stil für einen Kommunalbeamten, allerdings unter die Rubrik Self-Marketing zu subsumieren. Dass Herr Streit nun wieder – ausgerechnet mit dem Aiwanger Hubert, aber das ist sein Problem – gegen das Bundesgesetz vorgehen will, weil er sich nicht „einsperren lassen“ will (obwohl er natürlich genau weiß, worum es bei der Ausgangsbeschränkung geht und dass die beabsichtigte Wirkung auch nachgewiesenermaßen zumindest teilweise erzielt wird), ist auch mehr oder weniger gelungene Selbstvermarktung, und insofern ist das seine Sache. Nur, dass ich mir als Volksfreund-Leser diesen Egotrip an prominentester Stelle im Volksfreund antun soll, jüngst gar noch verbunden mit einer bebilderten Homestory, da bin ich dann doch etwas sprachlos, wie diese Redaktion ihre Prioritäten setzt.

Michael Haupert, Trier

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