Natur Ein Märchen über die Krone der Schöpfung

Zur Diskussion über die Umweltzerstörung und den Klimawandel schreibt Heinz Maes, Klausen:

Ein Märchen, nicht nur für Kinder: Der Eisbär, stellvertretend für alle Landtiere, trat vor die Natur und sprach: Mutter Natur, unser Lebensraum wird immer enger, das Polareis schmilzt, die Nahrung wird knapp, Wilderer schießen uns ab. Du musst uns retten!

Der Delfin als Sprecher aller Wassertiere sprach: Mutter Natur, die Meere werden immer schmutziger, die Nahrung wird knapp, unsere Bestände werden immer geringer. Du musst uns helfen!

Die Schwalbe als Beauftragte aller Vögel sprach: Mutter Natur, die Luft wird immer trüber, die Nahrung hat sich reduziert, unsere Arten sind vom Aussterben bedroht. Du musst das ändern!

Die Biene als Vertreterin aller Insekten sprach: Mutter Natur, es gibt immer weniger Bäume, Sträucher und Blumen, wir können uns nicht mehr ernähren. Viele unserer Artgenossen sind schon ausgestorben. Du musst eingreifen!

Der Baum als Fürsprecher für alles, was grünt und blüht, sprach: Mutter Natur, wir haben keine naturbelassenen Böden mehr, Wälder werden abgeholzt, das Grundwasser ist vergiftet, wir werden zum Teil als Unkraut beschimpft und vernichtet. Du kannst nicht zulassen, dass es so weitergeht.

Zu guter Letzt kam der Mensch und beschwerte sich: Hallo Natur, was treibst Du für ein Spiel mit uns? Das Klima wird immer extremer, Unwetter treten vermehrt auf, der Meeresspiegel steigt, Luft und Boden sind verseucht, Millionen Menschen hungern, immer mehr Krankheiten tauchen auf. So kann das nicht weitergehen!

Da sprach die Natur zu allen: Eines weiß ich: Der Eisbär, der Delfin, die Schwalbe, die Biene und der Baum haben keine Schuld. Sie haben alle die Gesetze der Natur eingehalten. Aber du, Mensch, der du als Krone der Schöpfung auftrittst, hast alle Gesetze der Natur gebrochen. Aus Macht und Profitgier tötest du sogar deinesgleichen, verwüstest ganze Landstriche, bringst alles in der Natur aus dem Gleichgewicht, nur weil du meinst, den Auftrag zu haben, dir die Erde untertan zu machen.

Du unterliegst einem großen Irrtum. Ich sage dir nur eins: Wenn die Natur stirbt, dann stirbst du auch. Und wenn sie nicht ...

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