Militär Eine andere Art der Verteidigung

Zum Artikel „Deutschland meldet Militärausgaben in Rekordhöhe“ (TV vom 19. November) schreibt Dieter Klingel:

Ich hinterfrage die steigenden Militärausgaben im Hinblick auf die wachsenden Folgeschäden des Klimawandels.

These: Die geplanten, fortlaufenden Erhöhungen der Militärausgaben bis 2031 verbrauchen die Mittel zum Aufbau der Technologien und zum Ausbau der Verfahren für die Gewinnung und Verteilung der kostenlos und sauber angelieferten Sonnen- und Windenergie.

Folgerungen: Die Prioritäten müssen anders gesetzt werden. Die Verteidigung der gesamten Menschheit gegen die andrängenden Folgen des beschleunigten Klimawandels, der zunehmenden Umweltverschmutzung, des weltweiten Artensterbens, des Ausbeutens der Lebensressourcen, des gesteigerten Flüchtlingselends muss nach den Erkenntnissen der Klimaforschung vorrangig angegangen werden. Die Schäden bei steigendem Meeresspiegel, wachsenden Wüsten, Hitzesommern, Wirbelstürmen werden immer teurer, und die Zahl der Todesopfer steigt. Windkraft- und Photovoltaikanlagen verteidigen den Planeten Erde vor Überhitzung und schaffen der Menschheit eine nachhaltige Zukunft. Sie stützen die Konjunktur, schaffen Arbeitsplätze und liefern saubere Energie preiswerter als Kohlekraftwerke. Die Investitionen in diese Art der Verteidigung lohnen sich, wecken ein solidarisches Gefühl der Zusammengehörigkeit und nähren die gemeinsame Hoffnung auf eine sichere Zukunft auf unserem Heimatplaneten.

Schützenpanzer, U-Boote, Fregatten, Lenkraketen, Kampfjets ... hingegen verschlingen gewaltige Mengen von Energie beim Bau, Unsummen bei der Anschaffung, verursachen hohe Nachfolgekosten in Wartung und Energieverbrauch und sind die Dreckschleudern von Treibhausgasen und Feinstaub. Sie spalten die Völker, bedrohen den Frieden und die Gerechtigkeit. Sie verleiten zu Erpressung, Unterwerfung, Versklavung, Ausbeutung und befeuern Krieg und Terror. Sie befördern den Klimawandel, die Umweltverschmutzung, das Flüchtlingselend und bannen die Menschheit in Angst und Schrecken.

Ausgestreute und verbreitete Ängste sind der Nährboden für Nationalismus, Rassismus, Faschismus und Fanatismus. Das Ziel einer vorausschauenden Politik ist ausgerichtet auf eine unverzügliche Energiewende, den Naturschutz mit der Erhaltung der Lebensressourcen Gewässer, Böden und Luft, die gesetzliche Überwindung des Gewaltkapitalismus, Beenden des Wettrüstens und die Bewahrung der Menschenrechte für alle Weltbürger.

Es gibt noch irrende Parteien und Politiker, die glauben, Waffen und Mauern könnten den Bürgern ein lebenswertes Dasein auf einem Fleckchen Land unseres Planeten sichern. Zum Glück stehen aber auch schon andere zur Wahl, die ihre Aufmerksamkeit auf die globalen Notfälle richten und den Einsatz der vorhandenen Technologien fordern, damit der ganze Planet in seiner wundervollen Schönheit erhalten bleibt.

Dieter Klingel, Trier

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