Leserbriefe Eine Frage des Überlebens

Zum Artikel „Millowitsch-Theater: Dat woret“ (TV vom 24./25. Mai) schreibt Dittmar Lauer:

Theaterspielen hatte in der Familie Millowitsch eine über 200-jährige Tradition. Während der NS-Zeit trat Millowitsch mit seiner Kölner Heimatbühne im Rahmen der kulturellen Betreuung durch die NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“ der Kreisleitung Hermeskeil im SS-Mannschaftsraum im SS-Sonderlager/KZ Hinzert mit den auch nach dem Krieg immer wieder aufgeführten Stücken „Nachtjackenviertel“ und „Das Glücksmädel“ auf. Diese Aufführrungen waren und wurden auch von Bewohnern benachbarter Ortschaften gerne besucht.

In einem Interview mit dem bekannten Publizisten und Buchautor Henryk M. Broder auf seine Gastspiele im Dienste der Nationalsozialisten angesprochen, meinte Willy Millowitsch: „Das Mitmachen in der Nazi-Zeit als Frage des Überlebens: Front oder Theaterspielen an der Heimatfront.“

Dittmar Lauer, Kell am See

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort