Eine Kröte schlucken und den Königsweg finden

Zur Debatte um die Atomkraft und zur Frage, warum die Deutschen immer gegen alles sind:

Ich bin gegen Steinkohlekraftwerke, weil die Gewinnung der Steinkohle zu Erdsenkungen, der Zerstörung von Wohnhäusern und zu einem erhöhten CO{-2}-Ausstoß führt. Ich bin gegen Kernkraftwerke, die Technik verstehe ich zwar nicht, vielleicht weil die Endlagerung der abgebrannten Brennelemente zwar technisch, aber politisch nicht gelöst ist, und die Vorgänge in den Kernkraftwerken in Japan mir Angst einflößen. Ich bin gegen Braunkohlekraftwerke, weil die Gewinnung der Braunkohle Landschaften zerstört und die CO{-2}-Bilanz negativ belastet.

Ich bin gegen Windkraftanlagen, weil sie die Landschaft verschandeln. Ich bin gegen Stromleitungen, die den Strom der Windkraftanlagen dort hinleiten, wo er gebraucht wird. Ich bin gegen Pumpspeicherkraftwerke, die den regenerativ erzeugten Strom so lange speichern, bis er gebraucht wird.

Ich bin gegen einen Zukauf von Strom aus Kraftwerken, meist aus Kernkraftwerken unserer Nachbarländer, auf deren Sicherheitsstandard wir keinen Einfluss haben.

Aber wofür bin ich eigentlich?

Ich bin für einen Strompreis, der für mich bezahlbar ist und nicht mit 43 Prozent Subventionen für regenerative Energien und Steuern belastet ist. Deshalb muss ich auch für Strom aus Steinkohle, Kernenergie und Braunkohle sein. Ich bin dafür, dass den Industrieunternehmen in unserem Land eine sichere und preisgünstige Stromversorgung garantiert wird, faire Wettbewerbschancen geboten werden, damit sie nicht dorthin abwandern, wo sie eben diese Wettbewerbsbedingungen finden und demzufolge auch die Arbeitsplätze dorthin verlagern. Wir brauchen Arbeit in unserem Land.

Ich bin dafür, dass die Menschen, die schweigend an den Werkbänken stehen, um wirtschaftliches Wachstum zu schaffen, nicht von jenen übertönt werden, die sehr gut von diesem Wachstum leben, wenngleich sie dazu wenig beitragen und ihre Meinung gegen eine sichere Energieerzeugung lautstark verbreiten. Ich bin dafür, dass wir uns auf das besinnen, was uns dorthin geführt hat, wo wir heute sind.

Was unsere Eltern uns hinterlassen haben, stammt nicht aus dem Dagegen, sondern - trotz mancher Risiken - ausschließlich aus dem Dafür.

Wenn ich nun für alles das bin, wogegen ich war, dann folgt dies der Logik, dass man in der Betrachtung aller Zusammenhänge auch einmal eine Kröte schlucken muss, um einen Königsweg zu finden.

Klaus Schmitz, Trier



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Eine Kröte schlucken und den Königsweg finden

Ich bin gegen Steinkohlekraftwerke, weil die Gewinnung der Steinkohle zu Erdsenkungen, der Zerstörung von Wohnhäusern und zu einem erhöhten CO{-2}-Ausstoß führt. Ich bin gegen Kernkraftwerke, die Technik verstehe ich zwar nicht, vielleicht weil die Endlagerung der abgebrannten Brennelemente zwar technisch, aber politisch nicht gelöst ist, und die Vorgänge in den Kernkraftwerken in Japan mir Angst einflößen. Ich bin gegen Braunkohlekraftwerke, weil die Gewinnung der Braunkohle Landschaften zerstört und die CO{-2}-Bilanz negativ belastet. Ich bin gegen Windkraftanlagen, weil sie die Landschaft verschandeln. Ich bin gegen Stromleitungen, die den Strom der Windkraftanlagen dort hinleiten, wo er gebraucht wird. Ich bin gegen Pumpspeicherkraftwerke, die den regenerativ erzeugten Strom so lange speichern, bis er gebraucht wird. Ich bin gegen einen Zukauf von Strom aus Kraftwerken, meist aus Kernkraftwerken unserer Nachbarländer, auf deren Sicherheitsstandard wir keinen Einfluss haben. Aber wofür bin ich eigentlich? Ich bin für einen Strompreis, der für mich bezahlbar ist und nicht mit 43 Prozent Subventionen für regenerative Energien und Steuern belastet ist. Deshalb muss ich auch für Strom aus Steinkohle, Kernenergie und Braunkohle sein. Ich bin dafür, dass den Industrieunternehmen in unserem Land eine sichere und preisgünstige Stromversorgung garantiert wird, faire Wettbewerbschancen geboten werden, damit sie nicht dorthin abwandern, wo sie eben diese Wettbewerbsbedingungen finden und demzufolge auch die Arbeitsplätze dorthin verlagern. Wir brauchen Arbeit in unserem Land. Ich bin dafür, dass die Menschen, die schweigend an den Werkbänken stehen, um wirtschaftliches Wachstum zu schaffen, nicht von jenen übertönt werden, die sehr gut von diesem Wachstum leben, wenngleich sie dazu wenig beitragen und ihre Meinung gegen eine sichere Energieerzeugung lautstark verbreiten. Ich bin dafür, dass wir uns auf das besinnen, was uns dorthin geführt hat, wo wir heute sind. Was unsere Eltern uns hinterlassen haben, stammt nicht aus dem Dagegen, sondern - trotz mancher Risiken - ausschließlich aus dem Dafür. Wenn ich nun für alles das bin, wogegen ich war, dann folgt dies der Logik, dass man in der Betrachtung aller Zusammenhänge auch einmal eine Kröte schlucken muss, um einen Königsweg zu finden. Klaus Schmitz, Trier

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