Einseitig und unsinnig

Zu dem Artikel "Streit um Guantánamo-Gefangene" und dem Kommentar "Merkels Schmach" (TV vom 12. April):

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich seit 2006 dafür eingesetzt, dass das US-Gefangenenlager Guantánamo geschlossen wird, weil es den Standards der Menschenrechte und einer fairen Justiz nicht entspricht. Jetzt soll geprüft werden, ob "ungefährliche Häftlinge" in Deutschland aufgenommen werden. Entgegen der Meinung des Volksfreund-Kommentators Werner Kolhoff hat der NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers absolut recht, wenn er fordert: Zunächst ist es Sache der Amerikaner, ihre Gefangenen selbst aufzunehmen, insbesondere dann, wenn es sich um "Ungefährliche" handelt.

Diese berechtigte Forderung Rüttgers wird dennoch von Kolhoff zu der völlig unsinnigen und abwegigen Behauptung missbraucht: Die "Glaubwürdigkeit der Kanzlerin Merkel" ist dadurch beschädigt und gipfelt in Kolhoffs "journalistischer Weisheit": "Das ist für Merkel eine Schmach!"

Was soll dieser Unsinn? Er ist ein Beispiel dafür, dass im TV immer wieder Zusammenhänge konstruiert werden, die überhaupt nichts miteinander zu tun haben und nur dem Zweck dienen, insbesondere der Kanzlerin Angela Merkel und der CDU, aber auch den Politikern ihrer Koalition sowie den CDU-Ministerpräsidenten politisch zu schaden.

Diese Art der einseitigen, parteilichen Berichterstattung und Kommentierung, die von der persönlichen, parteipolitischen Einstellung und Sympathie des Redakteurs beeinflusst ist, wird vom TV in den "Richtlinien zur Landtagswahl" (10./11. April 2010) als "Bericht in gewohnt objektiver Manier" bezeichnet. Tatsächlich handelt es sich aber um einen Verstoß gegen die Maxime des TV ("unabhängig und überparteilich").

Herbert Franzen, Gerolstein

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