Einstieg in das Solar-Zeitalter

Zum Leserbrief "Kein Grund zur Freude"(TV vom 21./22. Juli):

Herr Körlings schreibt in seinem Leserbrief, dass der Einsatz der Wärmepumpe zu Heizzwecken die klimafreundlichste Technologie sei. Diese Behauptung ist nur für wenige Sonderfälle gültig. Bei der herkömmlichen Groß-Kraftwerkstechnologie der fossilen (Kohle, Gas) und atomaren Stromgewinnung fallen etwa zwei Drittel der Energiemenge als Wärme-Energie an, die dann zum Aufheizen der Flüsse und der Atmosphäre "verwendet" werden. Deshalb sollte auch der von Herrn Körlings geforderte Einsatz von Wärmepumpen nur bei hochwärmegedämmten Häusern (Heizungsvorlauftemperatur unter 30 Grad) mit Solarkollektoren zur Warmwasserbereitung zum Einsatz kommen, denn nur dann kann die Wärmepumpe mehr Wärme aus der Umwelt nutzen, als die Kraftwerke vorher an sie abgegeben haben. In allen anderen Fällen nutzt ein Brennwertkessel (mit Gas oder Öl betrieben) die Primär-Energie effizienter aus! Für konventionelle Gebäude gilt, dass es unsinnig ist, den vorher hochveredelten Strom (mit dem Abfallprodukt Wärme) wieder für die Wärmegewinnung umzuwandeln. Die Verschwendung in den gegenwärtigen Großkraftwerken können wir uns im Interesse der Menschen hier und besonders in den Entwicklungsländern, der Umwelt und in Verantwortung gegenüber nachfolgenden Generationen nicht mehr leisten. Wir müssen Energie einsparen, effizient damit umgehen und komplett auf erneuerbare Energien umsteigen. Dazu brauchen wir eine Dezentralisierung der Energiewirtschaft. Leider sind die Verbindungen zwischen Energiewirtschaft, Politik sowie Verwaltung so eng, dass die vier großen Oligopolisten (RWE, Vattenvall, Eon, EnBW) den wirklichen Einstieg ins Solar-Zeitalter verhindern. Verbraucher sollten ihre Macht nutzen und zu einem Anbieter von ökologisch erzeugtem Strom wechseln.Hans Günther Schneider, BUND Kreisgruppe Bitburg-Prüm Energie

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