Endlich anfangen

Tatsache ist: Die Eisenbahnbrücke Konz war bis vor einigen Jahren zweigleisig befahrbar. Von der damaligen Deutschen Bundesbahn wurde das zweite Gleis mit fadenscheinigen Argumenten (Unterhaltung zu teuer, brauchen wir nicht mehr) abgestoßen.

Auf dem zweiten Gleis wurde ein wunderschöner Radweg angelegt mit dem Ergebnis: Freie Fahrt für Radfahrer, Halt für fast jeden Zug wegen Kreuzung mit einem entgegen kommenden Zug. Aus Fehlern hat man anscheinend nichts gelernt (siehe beabsichtigte Eingleisigkeit im Tunnel Wellen). Falsch ist, dass es keine Fahrzeuge gibt, die auf Luxemburger Seite fahren können. Bei den Neigetechnik-Zügen der Baureihen 611 und 612 handelt es sich um dieselbetriebene Fahrzeuge, die nach internationalen Maßstäben gebaut wurden, denen lediglich die Zulassung für das Luxemburger Eisenbahnnetz fehlt. Diese Züge sind mittlerweile auch nicht mehr störanfällig, was sie täglich zwischen Saarbrücken und Frankfurt beweisen. Anlässlich eines Verkehrsforums im Dezember 2004 hat der Vorsitzende der Bahn-Regionalleitung in Mainz, Udo Wagner, angeboten, diese Züge zwischen Trier-West und Luxemburg einzusetzen. Wagner damals: "Die Züge sind da. Wir könnten die ab Ende nächsten Jahres fahren lassen." Im Gegensatz zu so manchem verkehrspolitischen Eisenbahnexperten weiß Udo Wagner, wovon er spricht, wenn es um Eisenbahnverkehr geht. Sieben Minuten Fahrzeitverkürzung könnten längst zwischen Trier-West und Luxemburg Realität sein, auch ohne das Nadelöhr Konz. Parkplätze wären auf der Bahnrampe Trier-West oder dem ehemaligen AW-Gelände reichlich vorhanden. Zusätzlich würde der Hauptbahnhof Trier erheblich entlastet. Auch wäre eine Anbindung von Wittlich über Ehrang, Trier-West nach Luxemburg ohne viel Aufwand zu realisieren. Sollten es die so genannten verkehrspolitischen Experten tatsächlich mit ihren Aussagen ernst meinen, dann sollten sie endlich mit der Umsetzung anfangen. Alois Thommes, Saarburg

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