ENERGIE

Zur Berichterstattung über den Bau von Windkraftanlagen im Land:

Laut Wirtschaftsministerium soll im Jahr 2030 der gesamte Strombedarf des Landes über regenerative Energiequellen gedeckt werden. Der Anteil der Windenergie soll zwei Drittel betragen. Angenommen, der Strombedarf entspricht 2030 dem von heute, nämlich 30 Milliarden Kilowattstunden (kWh) pro Jahr, dann genügt eine Dreisatz-Rechnung, um aufzuzeigen, wie viele Windenergieanlagen (WEA) in 15 Jahren in unserem Land stehen müssen, um die gewünschten zwei Drittel, also 20 Milliarden kWh, zu erzeugen. Die im Jahr 2014 installierten 1472 Anlagen hatten eine Gesamtnennleistung von 2,7 Millionen kW (Kilowatt), was einer mittleren Nennleistung von 1800 kW pro Anlage entspricht. Tatsächlich erreichen nur wenige Anlagen die ihnen zugeschriebene Nennleistung von zum Beispiel 3000 kW. Und die gesamte Jahresleistung erbringen sie nur in 1500 Stunden (h) statt in allen 8760 h eines Jahres. Aber rechnen wir mit der Nennleistung von 3000 kW: Eine einzelne WEA produziert demnach 1500 h mal 3000 kW gleich 4,5 Millionen kWh. Wenn ein WEA 4.5 Millionen kWh erzeugen kann, dann sind für 20 Milliarden kWh 4444 WEA nötig. Man denke sich nun Rheinland-Pfalz mit seiner Fläche von 20 000 Quadratkilometer in Schachbrettfelder aufgeteilt. In jedes Feld dieses Schachbretts denke man sich einen Windpark mit je zehn WEA. Das sind 444 Windparks auf 20 000 Quadratkilometer. Ein einzelner Windpark hat dann eine Fläche von 45 Quadratkilometer bei einer Seitenlänge von 6,7 Kilometern. Und nun stelle man sich Rheinland-Pfalz von Altenkirchen bis Landau, von Bitburg bis Mainz mit Windparks überzogen vor, die einen Abstand von etwa sieben Kilometern haben! Rheinland-Pfalz wird bis zur Unkenntlichkeit entstellt sein! Bis 2030 sollen laut Wirtschaftsministerin Eveline Lemke 2600 WEA gebaut werden. Nach der oben aufgemachten Rechnung müsste, um die 20 Milliarden kWh zu produzieren, jede der 2600 WEA eine Nennleistung von 5100 kW erbringen (derzeitige mittlere Nennleistung 1800 kW). Und der Abstand zwischen den einzelnen Parks wäre 8,8 Kilometer. Rheinland-Pfalz wird auch mit "nur" 2600 WEA bis zur Unkenntlichkeit entstellt! Dr. Ernst Cleven, Meisburg/Vulkaneifel

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