Energie

Zum Artikel "Der hohe Preis des Sonnenstrom-Rekords" und zu dem von der Bundesregierung geplanten Ausbau der Leitungsnetze in Deutschland (TV vom 29. Mai):

Interessierte Kreise machen immer wieder steigende Förderungszahlungen für den Solarstrom für steigende Strompreise verantwortlich. Die haben aber andere Ursachen. Hauptverantwortlich ist die Privilegierung der Industrie. Durch bundespolitische Entscheidungen wurde die Anzahl der Unternehmen, die von der EEG-Umlage (EEG = Erneuerbare-Energien-Gesetz) befreit sind, erheblich erhöht. Alle anderen Stromkunden - Privathaushalte und mittelständische Unternehmen - müssen deshalb mehr zahlen. Jedes Gigawatt neu installierter Photovoltaik-Leistung erhöht die EEG-Umlage momentan um nur noch 0,035 Cent pro Kilowattstunde. Bei einem Zubau von fünf Gigawatt würde sich in einem Haushalt mit einem Stromverbrauch von 4000 Kilowattstunden pro Jahr der Strompreis um weniger als 60 Cent pro Monat erhöhen. Der angeblich notwendige Netzausbau, der in Zukunft den Strompreis weiter in die Höhe treiben wird, dient vor allem der Erhaltung alter zentralistischer Strukturen. Die Energiewende ist aber durch dezentrale Strukturen geprägt: Strom wird dort erzeugt, wo er benötigt wird. Dadurch lassen sich große Distanzen zwischen dem Erzeugungs- und Verbrauchsort vermeiden - und damit Kosten für den Netzausbau deutlich reduzieren. Zeljko Brkic, Trier Anm. d. Red.: Herr Brkic ist Geschäftsführer der Lokalen Agenda 21 Trier e.V. und Vorstandssprecher der Treneg - Trierer Energie genossenschaft der Lokalen Agenda 21 eG i.G.

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