Energie

Zum Artikel "Die besten Standorte für Windkraft im Land" (TV vom 18. Juli) diese Meinung:

Peter Adrian, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier, begrüßt zwar den "Windatlas" der Landesregierung als ein Steuerungselement für die Festlegung von Vorranggebieten für den Windenergieausbau, fordert dort aber gleichzeitig in Einzelfällen Ausnahmen mit dem "Vorrang für andere Nutzungen". Aus einem neuen Grundsatzpapier der IHK für die Gesteinsabbau-Lobby ist bekannt, dass es der IHK dabei nicht um die aktuellen Nutzungen als Wald oder Landwirtschaftsfläche, geschweige denn um den Schutz von Natur oder Landschaft geht. Ihre Forderungen an die Politik richten sich ausschließlich gegen mögliche Einschränkungen für den Gesteinsabbau in diesen Gebieten mit Vorrang für die Windkraft. "Vorrang"-Gebiete als Instrument der Landesplanung und Raumordnung haben jedoch zwangsläufig zur Folge, dass bei Abwägungsprozessen die gewünschte Nutzung "vor allen anderen Nutzungen" bevorzugt werden muss. Bei den geplanten Vorranggebieten für die sogenannte Rohstoffsicherung verfolgen Bergamt und Abbau-Lobby bekanntlich eben dieses Ziel ohne Rücksicht auf andere Interessen. Bei dieser nur auf die konkurrierenden möglichen Nutzungen - auch für Forst- und Landwirtschaft, Tourismus, Trink- und Mineralwassergewinnung und so weiter - beschränkten Sichtweise wird allerdings völlig ausgeblendet, dass die Freigabe für die Windkraft und insbesondere für den Gesteinsabbau auch enorme negative und teilweise unumkehrbare Auswirkungen auf Natur und Landschaft bis hin zum Denkmalschutz zur Folge haben kann. Diese "Nichtnutzungen" müssen bei den landesplanerischen Vorgaben immer mit grundsätzlichem Vorrang vor den wirtschaftlichen Nutzungen behandelt werden, wollen wir unserer Verantwortung für die Gesellschaft, aber besonders für die nachfolgenden Generationen gerecht werden. Und dies gilt nicht nur für die vom Gesteinsabbau bedrohte Vulkaneifel! Hartmut Schmidt, Daun

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