Erbitterte Grabenkämpfe vermeiden

Sehr treffend und die Sachlage fundiert wiedergebend wurden die Projekte Nord- sowie Westumfahrung Trier des Bundesverkehrswegeplans dargestellt und kommentiert. Als täglicher Nutzer dieser Verkehrs-Achsen und seit längerem in Verkehrsfragen interessierter Trierer Bürger möchte ich die Ausführungen ergänzen und einige Gedanken weiterführen: Vollkommen korrekt kommentierte Dieter Lintz das Zustandekommen solcher Projekte als typisch für die Planungsphilosophie der 70er-Jahre. Darin liegt die Ursache, dass wir uns heute noch mit längst überholten Planungen oder Visionen zu Moselaufstieg und Meulenwald-Autobahn beschäftigen.

Ich teile auch die Feststellung, dass ersteres eher einen Autobahnanschluss Konz darstellt und der definitive Bedarf sich aus den Engpässen B51 und Ehranger Brücke ergibt. Wenn nun also im Trierer Stadtrat endlich politische Lehren aus dem verkorksten Herangehen an den Moselaufstieg Zewen gezogen werden und auch mit Zusage von Baudezernent Peter Dietze die Verwaltung nun die Prüfung von sinnvolleren Varianten angeht, so ist dies sehr zu begrüßen. Gleichsam wünschte ich mir ebenso, dass wir alle auch im Projekt Meulenwald-Autobahn nicht nur stur auf den Gedanken von vor 30 Jahren beharren, sondern auch hier sinnvolle Alternativen ausloten. Da für das Jahr 2008 die Sanierung der Moselbrücke A 602/Luxemburg und der Ehranger Hang budgetiert wurden (der TV berichtete), hatte ich mich an unseren Abgeordneten Bernhard Kaster mit dem Vorschlag gewandt, gleich eine Lösung durch Ergänzung des zweiten Zuges Biewertalbrücke mit konsequentem vierspurigen Ausbau hin zur A 602 anzugehen. Damit könnte diese Lücke auf bestehender Trasse konsequent als Autobahn klassifiziert werden und somit ausreichender Lärmschutz, erhöhte Sicherheit und auch volle LKW-Bemautung wesentlich früher und kostengünstiger erreicht werden. Wie es dann mit dieser von Kaster als "solide Zwischenlösung" bewerteten Lösung im Vergleich zu der dann vorliegenden Verkehrsbelastung aussehen mag, sollten alle Beteiligte zu gegebener Zeit erneut beurteilen. Ich hoffe, dass viele Bürger, die Fraktionen des Stadtrats sowie der neue OB Klaus Jensen diesen Gedanken aufgreifen werden und wir gegebenenfalls auch in der Nordumgehungsfrage erbitterte Grabenkämpfe bis zu möglichen Gerichtsstopps vermeiden können. Joachim Sprenger, Trier

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